Wo kommen eigentlich die ganzen guten Reiseführer her? Hier aus der Lonely Planet Zentrale in Melbourne. Ein junges Pärchen reiste in den 70er Jahren durch die Welt und schrieb ein Buch darüber. Sie nannten es nach einer Zeile aus ihrem Lieblingslied, die da hieß: "lovely planet". Sie verstanden "lonely planet" und das passte mindestens genauso gut. Inzwischen ist der Verlag der erfolgreichste Reisebuchverlag der Welt. Aber es sind digitale Zeiten angebrochen und vor ein paar Monaten musste ein Viertel der Angestellten entlassen werden. Video killed the radio star and Tripadvisor killed the lonely books. Na ja, noch nicht ganz. Nördlich von Melbourne brennt der Busch. Obwohl kein Wölkchen am Himmel ist, wird es oben nicht richtig blau. Zuviel Rauch in der Luft. Entsprechend unfarbig ist denn auch der Sonnenuntergang. Eine Stunde vor Sunset fällt die Sonne einfach in die Rauchschicht am Horizont und ist weg.
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Heute ist es endlich passiert: Beim links Abbiegen in Melbourne an der leeren Kreuzung elegant von Links- auf Rechtsverkehr gewechselt. Weil einem dann alle Straßenpfeile entgegenkommen und man die Schilder von hinten erraten muss, haben wir ganz schnell die Kurve gekriegt und eine schöne Ehrenschleife auf der Kreuzung gedreht. Hat fast keiner bemerkt. Peinlich. Manchmal passiert das. Herr Claassen möchte gerade ein sentimentales Bild von unserem einsamen Bus machen, wie der da so verloren auf dem großen Parkplatz steht und dann springt Frau Schmidt einfach ins Bild und macht Faxen. Geschafft. Fertig geschrieben. An unserem heutigen Campingplatz gibt es sogar Internet (so langsam wie Morsen), um 22:00 Uhr wird das aber abgeschaltet. Früh heimkommen ist aber sowieso fast unumgänglich. Die letzte Straßenbahn unserer Linie fährt um 18:00 Uhr. Frühschläferland.
Die Nacht ist wunderschön. Die Sterne leuchten, der Mond geht unter, aber irgendwas stimmt nicht. Nachts müsste es eigentlich abkühlen. Tut es aber nicht. Wir haben alle Fenster offen, es bläst ein gehöriger Wind - aber es ist viieeeel zu warm um zu schlafen. Morgens um 6:00 Uhr knallt die Sonne auf unser Plastikdach. Dann stehen wir eben auf. Draußen ist es stürmisch und heiß, als ob jemand 1000 Haartrockner eingeschaltet hat. Wir bekommen von unseren Nachbarn mit, dass heute Nacht das Thermometer nicht unter 38 °C gefallen ist. Da wollen wir gar nicht wissen, wie warm es jetzt mit der Sone wird... Unsere Rettung kommt in Form eines Straßenschildes daher. "Kohle Bergbaumine zu besichtigen." Unter der Erde sind es schattige 16° C! Obwohl die Führung gar nicht mal so spannend ist, genießen wir das Abtauchen total. Bei der Fahrt zurück an die Oberfläche erwarten wir den Moment des Temperatur Schocks. Aber er kommt nicht. Zuerst glauben wir unsere Sensoren sind kaputt, aber den Anderen geht es ähnlich und so steigen wir aus der Grubenbahn und bekommen vom kühlen Wind sofort Gänsehaut. Temperatursturz extrem. Die Sonne scheint trotzdem und die Waldbrandgefahr-O-Meter stehen weiterhin auf "EXTREME". Während wir in der Grube waren, hat promt ein leerstehendes Haus neben dem Bergwerk Feuer gefangen und uns kommen die nächsten Minuten ganze Feuerwehr Kolonnen entgegen. Heute sehen wir zum ersten Mal Koalas. Die sehen sehr plüschig aus, sind aber wahnsinnig träge. Weil sie aus dem Eukalyptus, den sie fressen, nicht so viel Energie herausbekommen, schlafen sie täglich ca. 20 Stunden. Wenn sie nicht schlafen, bewegen sie sich äußerst sparsam. Energiesparweltmeister. Zum Sonnenuntergang sitzen wir mit ein paar hundert Anderen am Strand und warten auf die kleinen Pinguine, die hier täglich zum Sunset aus dem Meer kommen um zu ihren Nestern zu watscheln. Bevor die Pinguine kommen, lassen sich erst ein paar Delfine blicken. Und dann ist es so weit. Hunderte kleine Pinguine lassen sich anspülen, versuchen aufzustehen, werden rückwärts wieder ins Meer gespült, das Ganze nochmal und dann tapsen sie schnell über den Stand in die Dünen. Das muss unglaublich anstrengend sein, denn in den Dünen machen die Tierchen ganz schön viele Pausen. Die etwas dickeren, lassen sich dazu einfach auf ihren Bauch plumpsen. Fotografieren ist so streng verboten, dass einer Chinesin vor lauter Aufregung beim heimlichen Knipsen ihr Handy in de Dünen fällt.
Irgendwie kommt uns der Bushwalk im Wilson Promotory Natonal Park heute besonders heiß vor. Obwohl wir eigentlich nur bequem und waagrecht durch den Wald laufen, wird uns immer heißer. Irgendwann ist es so unglaublich heiß, dass wir uns direkt im Wald hinlegen müssen. Was die Sache nicht besser macht, sind die riesigen Bremsen, die uns so lange belästigen, bis wir sie alle erschlagen. Spätestens nach 5 Minuten kommen dann die nächsten Blutsauger und wollen uns anzapfen. Nach ein paar Stunden Bushwalk, bin ich dermaßen trainiert im Bremsen erlegen, dass man mal riskieren kann so ein Tier genauer anzuschauen, bevor es dahingerafft wird. Aber was ist das? Die "Bremse" sieht zwar total nach Bremse aus, rüsselt aber mit einem langen Nektarsauger an meinem Schuh herum. Echt jetzt? Sorry! Der Tag wird immer noch heißer. Wir haben kein Thermometer, aber gefühlt sind es weit mehr als 40°C. Wie gut, wenn der nächste Strand nicht weit ist. Am Squeaky Beach quietscht der Sand unter den Füßen, weil er so besonders runde und winzige Sandkörner hat. Die Badenden quietschen auch, denn die Wellen sind wuchtig und hoch. Und herrlich kühl!
Zum Frühstück kochen wir uns einen Tee und bekommen Besuch von mehreren Loris. Weil die bunten Vögel total hungrig aussehen, geben wir gerne etwas ab. Allerdings fressen die feinen Herrschaften nicht alles. Keine Nektarinen, keine Bananen, keine Trauben, kein Müsli und auch sonst keine Körner. Blütennektar haben wir leider gerade nicht da, deshalb ist der Besuch nur von kurzer Dauer. Auf der Fahrt von Eden nach Yarram wird es draußen immer heißer. Der Waldbrandrisikoanzeiger steht auf "sehr hoch". Allerdings gibt es auch noch "super hoch", "wahnsinnig hoch" und "ultra wahnsinnig hoch". Dann kommen die Schilder auf denen steht: "Rauch auf der Straße". Und es wird tatsächlich rauchig dunstig. Wir fahren an den Zeltlagern der Feuerwehr vorbei und dann fängt es mordsmäßig an zu regnen. Und schon sieht man die ersten Überflutungen. In Yarram ist dann wieder alles ganz normal. Kein Feuer, kein Rauch, keine Überschwemmung. Der 90 Mile Beach ist wirklich so lang und hat monströse Wellen zu bieten. Wer hier badet muss mutig sein.
Obwohl wir gar nicht im Zoo sind, sehen wir heute eine ganze Menge tolle Tiere. Zuerst Pelikane, die in der Nähe der Tische rumhängen an denen die Angler ihre Fische ausnehmen. Dann ein ganzes Rudel Kängurus, die entspannt auf einer Lichtung rumliegen. Bunte Papageien die ein Wahnsinnsgeschrei machen und dann sehen und hören wir auch noch den Vogel mit den lustigen Namen: "Lachender Hans" oder "Jägerliest". Sein Ruf klingt aber auch wirklich wie ein herzhaftes Gelächter. Unser Wohnauto hat auf den letzten hundert Kilometern ein paar neu Klappergeräusche dazugelernt und auch der Türgummi fällt jetzt immer während der Fahrt aus der Schiebetür. Unsere Zerfallprognose für die nächsten Tage betrifft eine Schranktür und eine Schublade. Beide sind extrem labil, bei gleichzeitiger Verklemmtheit. Der Wagen braucht dringend Therapie! :-)
In Eden hat man uns nicht mehr auf den Campingplatz gelassen. Voll. Und Check In nur bis 18:00 Uhr. Da hätte man eben im Internet reservieren müssen. Aber irgendwie ist Internet hier noch relativ unbekannt und schwer zu kriegen. Wird sich wahrscheinlich nicht durchsetzen, dieses Internet. Dann sind wir eben in den Nachbarort gefahren, da war der Platz sowieso viel schöner. Und billiger. Und sogar mit Internet. Na ja, so ein bisschen jedenfalls. In Jervis Bay sind gerade Segel Weltmeisterschaften. Zwei Teilnehmerinnen von der Ostsee, haben wir schon in Sydney bei der Autovermietung kennengelernt. Ausgerechnet zur Regatta ist das Wetter ganz schön wild, kalt und wolkig. So richtig wie an der Ostsee. Fast schon wie an der Nordsee. Wenig hübsch, aber sicherlich gut für das Rennen. Wir probieren uns lieber am Grill und starten unsere ganz persönlichen Grillmeisterschaften. (Wir gewinnen natürlich.)
In Wollongong regnet es Zwirnfäden und zwar waagrecht. Genau die richtige Zeit, bei den örtlichen Fischkuttern vorbeizuschauen. Ein Kutterkapitän ruft in seinem sehr speziellen Dialekt vom Boot aus: "No fishoay!" Ich vermute , er hat heute keinen guten Fang gemacht und frage höflich nach ob es schwierig sei, bei dem Seegang überhaupt zu fischen. Meine Frage scheint unqualifiziert zu sein, jedenfalls amüsiert er sich prächtig und sagt eine ganze Menge, von dem ich außer "ship" und "water" kein Wort verstehe. Weil ich die Chance auf eine klitzekleine Kutterfahrt wittere, mache ich ein paar großzügige Komplimente über sein schickes Schiff, mit den vielen Teetassen. Leider reden wir total aneinander vorbei und nach einer Weile sehr smallem talk, meit er sowas wie: "Wellihavadosmthingbudyseyanicetalkingya" und latscht mit seinen Gummistiefeln davon. Ein großer Vorteil des feuchten Wetters ist es, dass man endlich dazu kommt, die nächsten Flüge, Autos und Zimmer zu buchen. Deshalb parken wir unseren Schlafkutter in der Nähe aussichtsreicher Funkquellen, werfen unsere Netze aus und fischen nach dicken Angeboten.
207.000 Kilometer auf dem Buckel, den Muft von langen heißen Sommern in den Polstern und eine Lampe die großzügig mit Klebeband geflickt wurde, das ist unser neues Zuhause für die nächsten drei Wochen. Beim Fahren kracht und klappert es an allen Seiten, der Auspuff dröhnt, die Schaltung hakt, trotzdem macht es tierisch Spaß und die Abendsuppe direkt am Strand zu kochen, ist sowieso priceless. Die Autovermietung hat uns bestätigt was wir längst wussten. Wir sind echte Draufgänger. Als wir schon alle Zusatzpakete hartnäckig abgelehnt haben, weil wir unsere Bettwäsche lieber bei IKEA kaufen, als für überteuertes Geld zu mieten und auch partout kein Navi mieten wollen, wird die Dame am Schalter bereits unruhig. Als wir aber auch noch die Schlüsselverlustzusatzversicherung für 44,- $ ablehnen, die uns immerhin bis zu 125.- $ bei Schlüsselverlust erstatten würde, kann sie nicht mehr: "You are really risky people!" Yes, we are.
Es ist unser letzter Tag in Sydney und wir bereiten uns schon mal mental darauf vor, die nächste Zeit in beengteren Verhältnissen zu wohnen, sprich im Campervan. Um zu sehen, wie eng man hausen kann, schauen wir uns an, wie es ist, auf hoher See zu leben. Zu diesem Zwecke begeben wir uns auf ein paar Schiffe im Hafen. Eins ist sofort klar, im U-Boot möchten wir nicht leben. Auf den anderen Schiffen lebt es sich ganz bequem - sofern man mindestens Offizier oder Kapitän ist. Ansonsten sollte man auf keinen Fall 1,94 m groß sein, wenn man gerne aufrecht steht. Da es schon in Sydney mit dem Internet nicht so einfach ist, und es in Australien noch viel ländlicher zugehen kann, wird der tägliche Blogstrom möglicherweise ab und zu abreißen. Was nicht heißt, das wir ertrunken sind. Oder gestrandet. Eigentlich war schon vor zwei Tagen Chinesisches Neujahr. Weil aber der westliche Kalender so gar nicht mit dem Mondkalender harmoniert und man am Freitag in Sydney nicht die Straßen für die Twilight Parade sperren kann, ist es eben erst heute abend soweit. Der Mondkalender ist unserem weit voraus, immerhin beginnt soeben das Jahr 4712. Es ist das Jahr des Pferdes und wird natürlich ein besonders gutes, anmutiges und pferdestarkes Jahr. (Der Sponsor der Parade ist BMW.) Das vergangene Jahr 4711 ist vermutlich ein besonders gut duftendes Jahr gewesen. In diesem Sinne, Happy Chinese New Year!
Wer nach 1788 in England ein kleines oder großes Verbrechen beging, konnte darauf hoffen, statt am Galgen, in Australien zu landen. 160.000 Strafgefangene wurden in den folgenden 80 Jahren nach Sydney gebracht und arbeiteten von dort aus am Aufbau der Kolonie. Heute ist jeder 10. Australier ein Nachkomme der damaligen Strafgefangenen. Die Aussicht vom Sydney Tower ist beeindruckend. Es wäre direkt schön, hier oben zu übernachten. Um ein Haar kommen wir tatsächlich in den Genuss, denn als wir gerade gehen wollen, fällt die Fahrstuhlanlage bis auf unbestimte Zeit aus. Das Personal ist bemüht das Publikum bei Laune zu halten und versucht die Zeit mit lockeren Sprüchen zu überbrücken. Unter anderem werden wir herzlich eingeladen, in der Wartezeit die Aussicht zu genießen. Das hätten wir schon nicht vergessen, eine Einladung zum Essen wäre uns trotzdem lieber gewesen. Als wir uns gerade überlegt haben, ob man uns vielleicht die 1504 Stufen hinunterlaufen lassen würde, macht dann einer der Aufzüge doch dieses magische "kling" und auf einen Schlag genießen alle nur noch die Aussicht auf die Stockwerksanzeige der Lifte.
Letzte Nacht haben wir heldenhaft eine wirklich sehr große und dicke Spinne in der Wohnung gejagt, gefangen und aus dem Fenster katapultiert. Das ging so schnell, dass wir gar kein Foto gemacht haben. Und danach haben wir uns gefragt, ob es möglicherweise eine giftige Spinne war. Man kennt das ja, Australien hat so viele gefährliche Tierarten - Haie, Giftschlangen, Giftspinnen, Todesquallen und so weiter. Also haben wir mal gegooglet. Und tatsächlich, die Sydney Trichternetzspinne ist eine der gefährlichsten Spinnen der Welt und sieht so ähnlich wie unser gejagtes Tier aus. Allerdings sehen jede Menge andere harmlose Spinnen auch so ähnlich aus. Und überhaupt, die ganzen gefährlichen Kreaturen Australiens zusammen, sind nur für vergleichsweise harmlose 9 Tote im Jahr verantwortlich. So viele Menschen sterben in Deutschland durchschnittlich im Straßenverkehr - am Tag. Aller Wahrscheinlichkeit nach, hatten wir es heute Nacht mit einer harmlosen (aber trotzdem dicken) Spinne zu tun. Zufälligerweise hatten wir dann heute morgen einen Flyer der Spinnen- und Ungezieferjäger im Briefkasten. Jetzt könnte man ja denken... Aber würde jemand wirklich Spinnen in offene Wohnungsfenster werfen? Unwahrscheinlich. Tagsüber laufen wir heute den 10 Klilometer langen Küstenweg von Manly nach Spit. Weil es ständig rauf auf die Klippen und dann wieder runter an den Strand geht - bestimmt 10 Mal - sind es gefühlte 20 Kilometer. Aber schöne. Unterwegs sehen wir unglaublich viele Waterdragons (Wasseragamen). Die sind richtig doll gefährlich, aber nur wenn man eine Libelle oder ein Frosch ist. Nach dem Weg (nein eigentlich schon währed des Wegs) sind wir fix und fertig, so dass wir auf der Busfahrt zurück nach Sydney sofort einschlafen. Busfahren in die Innenstadt zur Rush Hour geht übrigens so: Fahren bis an den Rand der Innenstadt, dessen Erreichen sich durch einen 0 Km/h Stau auf allen Spuren und Busspuren bemerkbar macht. Dann noch warten bis der Bus die nächste Station erreicht. Das ist der längste Teil der Reise. Hier steigen alle aus und laufen zu Fuß weiter. Bis ans Ziel oder bis zur nächsten U-Bahn.
Von den blauen Bergen kommen wir, unsre Lehrer sind genauso... So oder so ähnlich ging doch das Lied, oder? Wir sind heute in die Blue Mountains gefahren. Eine Fahrt ins Blaue, raus ins Grüne. Denn die blauen Berge sind doch recht grün. Das Ozonloch ist eine blöde Sache. Wenn die Sonne so schön auf Australien runterknallt, kann man gar nicht genug Sonnencreme auftragen. Die (ganz schön weißen) Australier lassen ihre Kinder gerne mit Bade T-Shirts und langen Badehosen oder gleich Badeganzkörperanzügen am Strand planschen. Sicher ist sicher. Damit wir nach unsere Bergtour nicht so verkohlt aussehen wie die Waldbrand-Bäume, tragen wir mal wieder ganz schön dick auf. (Im Übrigen sind wir fast gar nicht Schuld am Ozonloch. Unser FCKW Kühlschrank von 1959, läuft noch prima und nach seinem Ableben wird er natürlich sein Gasorgan ordentlich spenden.) Wie weit kommt man in Australien mit zwei Stunden Intercity Zugfahrt? 60 Kilometer weit, genau von Sydney bis nach Katoomba in den Blue Mountains. Irgendwie ist alles historisch. Der Bahnhof, die Züge, das Personal. Nur etwas erscheint neu: Es gibt silent carriages, also Ruhewagen. Telefonieren, neue Klingeltöne aussuchen und Reden unerwünscht. Allerdings hat davon Herr Durchzechtenacht noch nix gehört. Als er einsteigt, riecht sofort der ganze Wagen nach viel Rauch, verkleckertem Bier und Schweiß. Nachdem er sich etwas von seinem O-Saft auf's Hemd gekleckert hat, bekommt er gleich mehrere Lachanfälle, dass die Sitze wackeln. Dann bestellt er bei der nicht vorhandenen Bedienung: "double chocolate chips for my coffe please, no no no, give me multiple double chocolate chips!" Erstaunlicherweise weiß er aber noch wo er aussteigen muss und tut dies auch, obwohl seine sweets noch gar nicht serviert wurden. Katoomba ist klein, aufgeräumt und hat einen wahnwitzigen Minibusservice. Weil die Touristen so gerne herkommen und man vom Bahnhof bis zum Canyon fast eine halbe Stunde laufen müsste, bietet sich der Minibus an, der einen für 25,- € hin- und zurück bringt. Angesichts der Tatsache, dass man mit der Wochenkarte der Sydney Verkehrsbetriebe ganz umsonst die zwei Stunden mit dem Zug hier hergefahren kommt, mehr als verwunderlich. So leicht haben wir uns noch nie 50,- € erlaufen. Hallo Ksenija und Luisa, klickt doch mal auf "Kommentare" oder "Comments" ;-) Viele Grüße, Frau Schmidt Alles Leben kommt ja bekanntlich aus dem Wasser. Und wenn es nach den Einwohnern Sydneys geht, kann es auch gleich in der Nähe des Wassers bleiben, nämlich am Strand. Wo sonst kann man so herrlich nichts tun. Oder eine ruhige Kugel schieben, oder Fußball spielen, surfen, sich sonnen, ein paar Bahnen schwimmen, mit dem Hund Gassi (Strandi?) gehen, joggen, Cricket spielen, oder grillen. Auf unserem Weg vom etwas überhypten Bondi Beach bis nach Coogee Beach überzeugen wir uns davon, dass die Sydnyer ausgesprochene profi Strandgänger sind. Und danach fragen wir uns ein bisschen, wie man überhaupt ohne Strand leben kann. Zugang zum Strand hat jeder, ob arm oder reich, Surfbrett oder Schwimmflügel, Tatoo oder Sonnenbrand. Schicke Grundstücke mit noblen Immobilien gibt es viele, private Strände sind aber tabu. Am Strand sind eben alle gleich. Ganz am Ende des Lebens sind sowieso alle gleich. Life is a beach and then you die.
Luna Park, Sydney. Das ist wie Legoland, nur ohne Lego aber dafür 80 Jahre alt. Kaum zu toppen ist "Rotor" die menschliche Riesenschleudertrommel. Wer sich mal richtig trockenschleudern lassen möchte, kann hier einsteigen und senkrecht die Wand hochgehen. Das funktioniert so: In der Riesentrommel wird nach dem Einsteigen der Boden ca. 1,5 m hochgefahren. Dann sollte man sich an die Außenwand lehnen und schon geht's mächtig schnell im Kreis herum. Schnell genug, dass einen die Fliehkraft an die Wand klebt. Nun wird der Boden wieder abgesenkt, ohne dass die Klamotten (samt Menschen) runterfallen. Wer Lust und Kraft hat, macht jetzt den Spiderman. Das Zweittollste am Luna Park, ist der Weg dorthin. Entweder mit der Fähre an der Oper vorbei und unter der Brücke durch, oder zu Fuß über die Harbour Bridge. So viele Highlights, da wird einem ganz schwindelig. Die Sydney Harbour Bridge - auch Kleiderbügel genannt - bietet hervorrragende Aussichten auf die Stadt. Man kann einfach den Fußweg nehmen, der ist gratis, oder man klettert obendrüber. Das ist nur was für Schwindelfreie, besonders wegen dem Preis: 220,- €.
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