Sarajevo war im Krieg von 1992 bis 1995 belagert und von der Außenwelt abgeschnitten. Nur durch einen schmalen Tunnel, der von Hand unter der Landebahn des Flughafens gegraben wurde, gelangten Lebensmittel und humanitäre Hilfe in die Stadt. Einen Teil des Tunnels ist heute noch begehbar. In Mostar (Bosnien und Herzegowina) ist die alte Brücke wieder aufgebaut. Wer supermutig und ein wenig verrückt ist, springt von ganz oben in den kleinen Fluss. Respekt. Bis zur Abenddämmerung haben wir es geschafft in Dubrovnik (Kroatien) anzukommen. Dazu mussten wir aus Bosnien und Herzegowina ausreisen, nach Kroatien einreisen, dann wieder aus Kroatien ausreisen, nach Bosnien und Herzegowina einreisen und nochmal aus Bosnien und Herzegowina ausreisen und endgültig nach Kroatien einreisen. Also wir sind jedenfalls für ein Europa ohne Grenzen.
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Eine echte Sensation, die Weltgeschichte muss wirklich neu geschrieben werden: Ägypten ist nicht mehr länger die Wiege der Zivilisation, sondern Bosnien! Die von Menschenhand errichteten Pyramiden in Bosnien sind nämlich nicht nur die größten Pyramiden der Welt sondern auch die ältesten. Schlappe 13.000 Jahre alt, mit unterirdischen Gängen und Kammern mit Schriftzeichen und natürlich mit mystischen Energiefeldern. Komischerweise sagen manche Wissenschaftler, dass die Pyramiden gar keine echten sind. Große Verschwörung vielleicht, weil das Umschreiben der Geschichtsbücher recht teuer wäre. Wir machen uns selbst ein Bild und staunen nicht schlecht. Eine "Pyramide" kann man tatsächlich gut erkennen, sogar bei Google Earth. Die Ausgrabungen sind beeindruckend steinig und ausreichend erläuterungsbedürftig aber unter Tage wird es richtig geheimnisvoll. Mit einer kleinen Gruppe begeisterter Leute laufen wir einige Kilometer durch den Berg. Wir werden auf die gesunden negativen Ionen in der Luft hingewiesen und müssen uns um einen großen Stein setzen. Dann die Hände auf den Stein legen und laaaangsam heben. Wegen der 26.000 Kiloherz Strahlung des Steins, fangen die Hände von allen ganz doll an zu kribbeln. Nur unsere nicht. Peinlich. Wir haben jedenfalls unseren Spaß und werden immerhin nicht rausgeschmissen. Vielleicht haben wir doch ein bisschen positive Energie abbekommen, jedenfalls steht uns die Geldkammertür beim nächsten Geldautomat erstaunlich offen. Einmal zugreifen und... Aber vielleicht sind das wirklich die größten und ältesten Pyramiden der Welt. Man weiß es nicht...
Von Pristina nach Sarajevo ist es recht weit, aber ziemlich schön. Unterwegs überschreiten, nein überfahren wir die 3000 Kilometermarke. Auf dem Weg liegt politisch kompliziertes Land, das manchmal von beängstigenden Kontrollposten beschützt werden muss. Wenn man kein Loch in der Linse riskieren will, darf man die natürlich nicht fotografieren. Es gibt aber auch ganz Harmloses zu sehen. Etwas Eisenbahn, eine Holzkirche oder Schwäbische Alb Landschaft. Wir lernen zudem, wie man sich bei einer Geschwindigkeitskontrolle korrekt verhält. Erstens: Schnelle Pandas noch schneller überholen. Am besten direkt vor der Kuppe mit dem Polizeiwagen. Zweitens: Mindestens so schnell sein, dass der Polizist, der die Stopp Kelle hält, sich kaum auf die Straße traut. Drittens: Nicht anhalten - auch wenn der Polizist ganz wild hinter dem Auto herfuchtelt. Der Panda hat dann genügend Zeit zu bremsen und so zu tun, als ob er die Blamage des Polizisten nicht bemerkt hat. In Sarajevo kommen wir irgendwie mit dem falschen Reifen an. Es regnet. Der Supermarkt unserer Wahl ist mies. Im Hotel checken wir ein und gleich rückwärts wieder aus. Was war das denn? So eine lieblose Bude, unglaublich. Wir investieren 5,- € mehr pro Nase und begeben uns lieber ins Hotel "Jet Set". Herrlich.
Und schon kommt die Sonne auch wieder raus. Bim Frühstück im Hotel lernen wir den Berater des Präsidenten und seine Frau (von Beruf Diplomatengattin) kennen. Von ihm erfahren wir die echten Geheimtipps des Landes. Eine Sache in Visoko ist so sensationell, dass möglicherweise die Weltgeschichte umgeschrieben werden muss. Dem müssen wir natürlich nachgehen. Aber erst morgen, denn heute haben wir alle schon ein Programm. Wir schauen uns Sarajevo an und der Herr Berater (der auch noch der deutsche Beauftragte für wirtschaftlichen Aufbau in Südosteuropa ist, also wahnsinnig wichtig) hat um 11:00 Uhr einen Termin mit dem Präsidenten, den wir schön grüßen lassen. Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) ist richtig schön. Altstadt gibt es gleich zweimal, eine arabische und eine europäische. Uberall gibt es Cevapcicierien und ich finde das leckerste Getränk der Welt: Schweppes Coco Breeze. 1984 waren die Olympischen Winterspiele in Sarajevo. Im Olympischen Zentrum steht eines der beiden großen Hotels noch, das andere hat im Krieg ordentlich was abgekriegt.
8:05 Uhr, Flughafen Pristina (Kosovo). Wir holen Altons Vater ab, der eben aus Stuttgart gelandet ist. Obwohl Altons Oma vor zwei Tagen in Pristina ins Krankenhaus gekommen ist, lässt es sich Herr Bekolli nicht ausreden uns den Batlave Stausee zu zeigen und uns einzuladen.
Liebe Familie Bekolli, wir wünschen euch viel Kraft und alles Gute! Vielen Dank für die herzliche Gastfreundschaft, Johannes Claassen & Katrin Schmidt Seit dem 17.02.2008 gibt es ein neues Land auf der Weltkarte: Kosovo. Wie das bei Neugeborenen so ist, ist es am Anfang nicht leicht schon ganz selbstständig zu sein. In Pristina, der frischgebackenen Hauptstadt, fahren deshalb noch überall Fahrzeuge der UN, der KFOR und der EULEK umher. Alle wollen helfen, dass es für alle sicher bleibt und alles so einigermaßen anständig geregelt wird. Die Fußgängerzone in Pristina ist schick, vergnügungs- und konsumträchtig. Alle 20 Meter gibt es Popcorn zu kaufen und dazwischen Puppen, Gitarren und Plastikgewehre. Wir essen Himbeeren, die mit Hlfe der USA angebaut wurden. An der Grenze zum Kosovo mussten wir vor der Einreise für unser Auto erst eine Kosovospezialkurzzeithaftpflichtversicherung abschließen. Weil: Nicht ganz alle europäischen Länder den Kosovo als unabhängiges Land anerkennen, deshalb auf der grünen EU-Versicherungskarte der Kosovo nicht aufgeführt ist und der Kosovo natürlich nicht anerkennt, dass die Versicherung in ihrem Land zwar versichert, es aber Teil von Serbien nennt. Das geht verständlicherweise gar nicht. Alles nicht so einfach.
Heute haben wir Erza aus meiner fast aktuellen Klasse in Pristina (Kosovo) besucht. Dabei haben wir ihre riesengroße und unglaublich gastfreundliche Familie kennengelernt. Der Onkel Abdulllah, Lehrer und Autor hat uns gleich zwei seiner Bücher vermacht und den Inhalt erzählt, da wir ja "nicht sooo gut" albanisch lesen können. Der Cousin von Erzas Oma hat vor vielen Jahren zufällig bei seinem Haus den Eingang zu einer Tropfsteinhöhle entdeckt. Inzwischen ist die Höhle eine echte Touristenattraktion, auch weil es hier an einer Stelle Tropfsteine gibt, die nicht nur senkrecht wachsen, sondern auch waagrecht!
Der Kosovo ist zwar meilenweit weg vom Meer, trotzdem kann man auf einem Schiff essen gehen.
So romantisch. Und weil es dort ganz schön hip ist, kann man auch mal echte Stars treffen...
Liebe Familie Trashupa,
wir haben einen einmaligen Tag mit euch allen verbracht, den wir sicherlich nie vergessen werden. Es war sehr schön zu sehen, wie wunderbar eine große Familie sein kann. Vielen Dank für die unbezahlbaren Eindrücke die wir mitnehmen durften. Herzliche Grüße, Johannes Claassen & Katrin Schmidt
Nachdem Klassenhund Karo fast alle Kinder der 3a in Ulm besucht hat und er lange mit uns mitgefahren ist, bleibt er nun noch eine Woche bei Erza im Kosovo und reist dann wieder zurück nach Ulm.
Tschüss Karo und gute Reise. Im Zepter Kunstmuseum in Belgrad läuft italienische Popmusik. Kunstwerke mit Eros Ramazzotti Beschallung. Das ist mutig, das ist Kunst. Es ist wieder heiß in der Stadt. Deshalb machen wir eine ausgedehnte Mittagssiesta mit Haushalt und so. Leider müssen wir lauter Sachen machen die Hitze im Zimmer produzieren: Kochen, Waschen, Trockner laufen lassen, Spülmaschine, Bügeln. Kunst ist, die Hitze aus dem Zimmer zu bekommen, ohne die Hitze von draußen reinkommen zu lassen.
Sieht aus wie ein riesiger See, ist aber die Donau. 6 Kilometer breit und auf der anderen Seite ist Rumänien. An dieser Stelle hat man eine feine Festung gebaut. Der Mörtel für die Festung Golumbac (Serbien) wurde aus Sand und Eiern zusammengerührt. Das hat prima funktioniert, Golumbac wurde niemals erobert. Die feinen Herren Burgbesitzer hatten sich eine tolle Sache ausgedacht. Mit einer quer über die Donau gespannten Kette, die Schifffahrt zu ihren Gunsten zu kontrollieren. Kette gespannt: Zahlen! Nach entrichten eines Obolus: Kette versenkt. Ein bisschen erinnert das an die serbischen Autobahnen... 2000 Kilometer geschafft. Der Panda von der kleinen Mutti schlägt sich wacker. Wenn er genau 7099 Kilometer von UL-M gefahren ist, bekommt er eine Medaille. :-)
Im Vergnügungspark kann man sein Kind wahlweise auf Karussellpanzer sezten oder auf harmlosere Fluggoofys.
In Novi Sad (Serbien) ist vieles postkartentauglich restauriert, manches aber auch nicht. Ein herrlicher Kontrast. Mit den Autos ist es ähnlich. Schicke Neuwagen fahren durch die Stadt, dass unser Panda ganz neidisch wird. Zwischendrin sieht man aber auch den in Serbien zwischen 1981 und 2008 gebauten "Yugo Koral 45" fahren. Sehr kultig. Wer was mitzuteilen hat, sprüht es an die Wand. Wer dem Weltlichen überdrüssig ist, geht ins Kloster. Und davon gibt es in den Bergen des Fruska Gora genügend. Schließlich gilt das kleine Mittelgebirgchen als einer der drei heiligen Berge in der christlich-orthodoxen Welt. Amen.
Heute haben wir Daniel J. aus meiner ehemaligen Klasse in Kosancic (Serbien) besucht. Zuerst wären wir fast ins falsche Kosancic gefahren, 250 km verkehrt. Dank WhattsApp konnte der Irrtum in den letzten Tagen geklärt werden. Ein Glück, denn sonst hätten wir ein paar tolle Dinge verpasst. Erstens: Die herzliche Familie von Daniel. Zweitens: Die Pokalgewinner des Bohnensuppenkochwettbewerbs "Team Wiblingen" Drittens: Eine Bootsfahrt auf dem Donau-Thieß-Donau-Kanal, inklusive Muschelfangen. Lieber Daniel, dir und deiner Familie, vielen lieben Dank für diesen unvergesslichen Tag. Wir haben viel gelernt über das Leben in Kosancic. Vielleicht kommen wir ja nächste Mal pünktlich zum Bohnensuppenkochwettbewerb, den können wir uns eigentlich nicht entgehen lassen ;-). Johannes Claassen & Katrin Schmidt Kosancic ändert sich. Die Schule steht leer und auch der Laden und das Kino sind Vergangenheit. Es lebt sich beschaulich im Ort. Viele Katzen, ein paar Kinder, überall Pflaumen, Birnen und Gemüse und wunderschöne Sonnenuntergänge am Kanal. Auf dem Weg nach Kosancic.
Bevor wir von Zagreb aus nach Serbien starten, noch schnell die Vorräte im Supermarkt aufstocken - dachten wir. Im Parkhaus des Einkaufscenters war schon so wenig los, innen drin war's noch komischer: Laute Partymusik, wenig Licht und alle Läden zu. Haben wir gar nicht gewusst, dass hier an Maria Himmelfahrt alles zu hat. (Und dass Maria Himmelfahrt ist, haben wir eigentlich auch nicht gewusst.) Dann eben Autobahn nach Osten. Die ist so flach und gerade, dass einem die erlaubten 130 km/h wie Schrittgeschwindigkeit vorkommen. Novi Sad (Serbien) ist richtig schön und es ist ganz schön was los.
Wir haben eine feines Zimmer und einen sensationellen 0,5m² Balkon. In Zagreb gibt es den größten Flohmarkt des Landes. Hier kann man alles kaufen was man nicht braucht. Kaputte Elektrogeräte, die besten Stücke aus der Kleiderspende und deutsche Schulbücher. Das Beste an der Veranstaltung ist die Lage: Genau zwischen Mülldeponie und Kernkraftwerk. Auf dem größten Friedhof der Stadt ist man sich einig, früher oder später treffen sich hier alle: Christen, Moslems, Juden, wichtige und ganz wichtige Leute. In manchen Grabreihen liegen nur junge Männer, die am 20.11.1991 gestorben sind und zeigen, dass Krieg nie wirklich Sinn macht. Beste Grüße aus dem Kino...
In Zagreb machen wir wiedermal alles richtig (nach unserer Definition): Zuerst checken wir uns selbst ins Mietzimmer ein, dann unterhalten wir uns prächtig auf englisch mit dem netten, einsamen Touristen aus München, dann fahren wir dauernd zu billig mit der Straßenbahn. Erst mit dem falschen und nur einem Ticket, dann auf der Rückfahrt mit gar keinem Ticket - weil sich der Fahrer sich so sehr aufs Fahren konzentriert und kein Auge für Fahrkarten hat.
Deniz Lieber Herr Claassen und Frau Schmidt, wir fahren am 15.08 nach Moldawien, wir fahren durch Polen und durch die Ukraine. Ungefähr am 17.08 sind wir dann da. Drei Tage später fahren ich, mein Bruder, meine Oma, meine Tante, mein Vater, meine Mutter und meine 19 jährige Cousine ans Meer in die Odessa ( Ukraine ). Dort hat meine Tante schon ein Haus gemietet. Das Haus ist 300m vom Meer entfernt. Ich und meine Familie wünschen ihnen eine wunderschöne Weltreise. Liebe Grüße Deniz. Ps:machen sie noch viele FOTOS von IHNEN!!!!!!!!!! Herr Claassen Lieber Deniz, das klingt nach einer aufregenden Reise. Letztes Jahr waren wir im Sommer auch in Odessa, dort hat es uns sehr gefallen. So viele Hochzeiten auf einmal wie in Odessa haben wir überhaupt noch nie gesehen. Die Limousinen und Hochzeitskutschen sind vor dem Standesamt Schlange gestanden. Wir wünschen euch eine gute Reise und vielleicht ladet ihr ja mal ein Foto hoch? Viele Grüße, Herr Claassen und Frau Schmidt Unser Power-Panda hat die ersten 1000 km geschafft und zwar genau hier, am Motel Vratnik. Grund genug sich die schicke Herberge mal genau anzuschauen. Der Renovierungsbedarf ist nicht zu übersehen, aber die Aussicht ist grandios. Kroatien ist in der EU und zwar genau seit dem 01.07. Und schon wird alles noch besser: Es gibt jetzt EU-geförderte Baumhalterungen, Schaukelpferde, Laternen und Mülleimer. Alles ganz ordentlich. Unsere heutige Mission (Ladegerät fürs Handy kaufen) ist gescheitert. Daraus ergibt sich die Mission für morgen: Finde Ivas Wohnung (unsere nächste Unterkunft) in Zagreb ohne Navi und ohne Stadtplan.
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