Niagara Falls, Ontario Wir rechnen mit dem Schlimmsten. Die Niagarafälle - völlig überhyped, überteuert und überfüllt. Jeder kennt sie, alle wollen hin, wir erwarten also nicht viel. Unser kleines Motel ist die erste Überraschung. Die Absteige ist klein und günstig aber so hübsch eingerichtet, überperfekt sauber und wir erhalten eine Begrüßung wie die Lieblingsgäste persönlich. Wir bekommen auch gleich einen Tipp, wo wir ganz kostenlos an den Wasserfällen parken können. Kostenlos! Und die Fälle kosten auch keinen Eintritt. Kaum zu glauben. Na ja, es ist Sonntag und tolles Wetter, sicher wird es wahnsinnig voll sein. Hmm, auch das stimmt nicht. Von Andrang kann keine Rede sein, es sind gerade so viel Leute da, dass es angenehm ist. Und die Wasserfälle sind tatsächlich richtig beeindruckend. Schööööön. Am meisten überrascht hat uns aber, dass die Wassermassen von Süden nach Norden fließen. Irgendwie waren wir uns ganz sicher, dass sie umgekehrt fließen. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht weil bei Landkarten oben immer Norden ist und Wasser immer von oben nach unten fällt... Am Abend schauen wir uns das große Feuerwerk an und sehen auch die Beleuchtung der Fälle. Die ist so herrlich altmodisch, dass wir ihr das etwas schwache Leuchterlebnis nicht übel nehmen. Aus riesigen Blechkästen, die enorm weit weg vom Wasser stehen, strahlen Scheinwerfer durch Farbfolienrollos, die quitschend auf- und abfahren.
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Toronto, Ontario Was ist eigentlich das Schwierigste am Reisen? Supermärkte finden! Wirklich. Im Lonely Planet steht präzise, in welchem Lokal die Tischdecken so reizend geblümt sind, in welchem Café man den kreativsten Milchschaumdekor erwarten kann und wo man die besten Flaschenöffner mit Robbenfellimitat kaufen kann. Auch bei Tripadvisor kann man zwar sofort Tickets für das nächste Musical buchen und lesen wie toll Brigitte M. aus B. die Show gefallen hat oder in welchem Museum Martin B. aus L. blöd angequatscht wurde, weil er aus Versehen ein einziges Bild mit Blitzlicht gemacht hat (null Sterne Bewertung deswegen) - aber wo zur Hölle kann man bitte Lebensmittel einkaufen!? Niemand verrät es einem und auch die Google Recherche ist nur bedingt hilfreich. Egal ob man "supermarket", "food mart", "grocery store" oder "I'm so hungry I could eat a horse! Help me!" eingibt, die Ergebnisse sind nur teilweise glaubwürdig. Wenn man den Namen der örtlichen Supermarktketten kennt, ist es einfacher. Leider hat jedes Land und jeder Bundesstaat andere Ketten... Zum Glück gibt es Streetview und wir können die angeblichen Lebensmittelgeschäfte aus den Suchergebnissen zuerst virtuell von der Straße aus begutachten, das hilft schon viel. Einmal außen rum gezoomt und schon haben wir eine ungefähre Vorstellung ob sich das Hinfahren lohnt. Noch besser ist allerdings, wenn man auch in den Laden reinzoomen kann und sich durch die Regale klicken kann. Da kann man genau schauen, ob es hier den Lieblingsschokodrink gibt und was er kostet. Danke Google. Es war einmal, vor langer langer Zeit, da entwarf E. J. Lennox das alte Rathaus zu Toronto. Weil er sehr zufrieden mit sich und seinem Bauwerk war, wollte er seine Person auf dem Gebäude schön groß verewigen. Die Stadtväter fanden das aber nicht so galant und verweigertem ihm seinen Wunsch. Der Architekt nahm das zur Kenntnis und verwirklichte seinen Plan B. Unter dem Dach brachte er rund um das Gebäude Ziersteine an, auf einigen von ihnen kann man bei genauer Betrachtung Buchstaben erkennen. Läuft man einmal um das Haus herum und fügt alle Buchstaben zusammen, kommt heraus: E. J. Lennox architect A.D. 1889 Im Destillerie Distrikt kann man gemütlich bummeln und heute sogar ein paar Chorgruppen lauschen. Ein Altherrensingverein spricht uns an und findet, wir seien total die passenden neuen Mitglieder. Also bitte! Ganz ohne Google findet man in jeder Chinatown immer vernünftige Lebensmittel. Endlich auch wieder den süchtig machenden Milchtee. Ich kaufe eine Wochenration. Getrocknete Seegurken brauchen wir heute mal nicht, auch wenn sie sehr verlockend aussehen.
Unser 50,- € Ebay Netbook war unser treuer Begleiter auf allen Reisen. Klein, langsam aber immer zuverlässig. Der ganze Blog ist durch seine Tastatur gegangen. Auch das langsamste Internet der Welt (Australien), konnte ihn nicht aufhalten, unzählige Röntgenbestrahlungen auf Flughäfen, Magnetschwebebahnen und überall in New York, ließ er klaglos über sich ergehen. Gestern ist er friedlich mit seiner letzten Akkuladung in den ewigen Standby Modus entschlafen. Nach langen Komplikationen mit dem viel zu kleinen Netzteilstecker, ist ihm nun die Verbindung zu seiner Energiequelle endgültig erloschen.
Wir vermissen das muntere Geklapper der Tasten und seine immer hoffnungsvolle XP Startmelodie. Die Entnahme der Festplatte wird im engsten Rahmen der Geschwistergeräte stattfinden. The Blog must go on, und so waren wir heute im Apple Store und haben einen sündhaft teuren SD-Karten Adapter für's iPad erstanden... Toronto, Ontario Leider haben wir nur 5,- $ Kleingeld, die Straßenbahntickets kosten aber 6,- $. Macht nix, Khalid der Tram-Chauffeur gibt uns trotzdem zwei Fahrkarten. Passt schon. Außerdem ist er sehr interessiert an meiner Herkunft. Aha, Vater aus Malaysia, Großeltern aus Indien - hat er sich schon gedacht. Nachdem wir gegenseitig die Stammbäume durchgegangen sind, kommen wir zu den Berufen. Weil ich ja quasi vom Fach bin, vergleichen wir die Fahr- und Bremssysteme. Auf die Magnetschienenbremse legt Khalid besonderen Wert. Ich frage noch, ob diese, wie bei richtigen Zügen, nur im Falle von Schnell- und Notbremsungen wirkt, da führt er sie auch schon vor. Die Passagiere rücken dabei auffällig näher. Beim Aussteigen müssen sich alle etwas gedulden, bis die Fotos gemacht und die Emailadressen ausgetauscht sind. Zum Abschied wird noch kräftig gehupt. Auf dem Ticket steht: Thanks for riding the Rocket! Verwirrenderweise ist Kensington Market gar kein Markt, sondern ein Stadtviertel. Schön bunt und mit dem ersten Auto überhaupt, dass CO2 in O2 umwandeln kann. Einfach so beim Rumstehen. Sensation! Toronto liegt direkt am Lake Ontario. Eine richtig tolle Waterfront gibt es zwar nicht, aber eine kleine Insel direkt vor der Skyline mit Minipromenade, Minivergnügungspark und Minigolf, nein, Frisbeegolf. Das gibt's wirklich. Wir fahren lieber ein wenig mit der Tretkutsche, die natürlich viel zu klein für mich und viel zu groß für Katrin ist.
1000 Islands, Ontario Die Franzosen sind ja bekanntlich überaus stolz auf ihre schöne Sprache. Und die Quebec Kanadier sind mächtig stolz darauf, wie die Franzosen zu sein. Also heißt Kentucky Fried Chicken hier "Poulet Frit Kentucky", statt Cheeseburger werden bei McDonald's "hamburger avec fromage" serviert und das iPhone heißt hier vermutlich "téléphone portable avec le caractère "i" avant". Um von Montréal nach Toronto zu kommen, brauchen wir nur immer am Sankt Lorenz Strom entlang fahren. Der ist mächtig breit und hat kurz vor dem Lake Ontario 1800 Inseln, auf denen kleine und große Hütten stehen. Das andere Ufer liegt in den USA und wir schauen vom Aussichtsturm hinüber. Sieht genauso aus. Unsere neue Adresse ist in Toronto. Wir wohnen in einem prächtigen Haus, das einer Regisseurin gehört. Die Dame hat einen guten Geschmack, aber wenig Zeit und ab morgen haben wir für den Rest unseres Aufenthalts sturmfreie Bude. Juhu!
Montréal, QC Eigentlich sind wir nach Montréal gefahren, um dem Regen zu entkommen. In den fünf Tagen, sollte es einmal kurz bewölkt sein, kurz regnen, ansonsten aber Sonnenschein pur. Die kurze trübe Phase hat sich aber immer jeweils nach einem halben Tag, um einen halben Tag verlängert... Weil uns jetzt so langsam die Indoor Aktivitäten ausgehen, starten wir einfach trotz griesgrämigem Himmel in den Botanischen Garten. Der Park ist der drittgrößte seiner Art überhaupt und hat wirklich alles. Wir sehen viele Pflanzen, die wir überall auf der Welt schon einmal gesehen haben, im Schnelldurchlauf. Kurz vor Sonnenuntergang ist es dann soweit. Die Wolken ziehen davon und hinterlassen einen blitzblank aufgeräumten Himmel. Herrlich. Bitte so bleiben.
Montréal, QC Das Nationalgericht der Provinz Quebec heißt: Poutine. Pommes mit Quitschekäse und Bratensoße. Das sieht schon auf den Speisekartenfotos übel aus und es bedarf einer gehörigen Portion Mut, das Zeug zu bestellen. Ich springe über meinen kulinarischen Schatten und hole mir eine ganze Schachtel voll. Es sieht aus, wie hilflose Kartoffelbreisträhnchen, ertränkt in braunem Schlabberglibber gemischt mit weißen Bröckchen. Der erste Bissen bestätigt das optische Urteil. Es schmeckt zum Niederknien - vor der Kloschüssel. In Montréal ist ganz schön oft unpassendes Wetter zum draußen Bummeln. Genau wie heute. Wir lesen begeistert von der "Underground City". Die halbe Stadt soll durchzogen sein von einem gigantischen unterirdischen Shopping Center. Insgesamt 32 Kilometer lang, mit wahnsinnig vielen Geschäften und Restaurants überall. Alleine sechs Metrostationen liegen in der Underground City. Gigantisch. Genau das Richtige für heute. In Echt sieht das Ganze dann gar nicht so toll aus. Von einem Center kann kaum die Rede sein. Es sind einzelne Häuser, die im Untergeschoss so ein paar Läden und einen Zugang zur Metro haben und kleine Unterführungen zu den Nachbarhäusern. Die Beschilderung ist so mangelhaft, dass wir dauernd wieder draußen auf der Straße stehen. Als wir endlich eine Futtermeile gefunden haben, machen gerade alle Lokale dicht. Es ist 17:00 Uhr. Auch die Geschäfte machen zu und wir laufen durch leere Gänge. Wir sehen noch mehr Hungrige, die ungläubig auf ihre Uhren schauen. Und dann kommt ein Schild: "Hungrig? Wir haben bis 18:00 Uhr geöffnet." Da kann man immerhin Wasser und Chips kaufen. Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Und so ist es auch mit diesem Tag. Im Cirque du Soleil sind wir so begeistert, dass wir eigentlich noch gar nicht gehen wollen als es vorbei ist. Très très bien!
Montréal, QC
Das trübe Wetter hat uns trotz unserer Flucht nach Kanada wiedergefunden. Aber nur für ganz kurz. Die richtige Zeit die Füße hochzulegen und zu schauen, wo das nächste Kino ist. Gar nicht weit weg ist das Dollar Cinema. Hört sich gut an. Die Filmbude befindet sich gut versteckt in einem abgewrackten Shopping Center. Infotafeln gibt's nicht, dafür einen sehr engagierten Müllmann, der uns durchs ganze Center führt und dessen Vorzüge anpreist. Es gibt sogar Ärzte hier im Einkaufszentrum und Nagelstudios und einen Schnäppchenmarkt. Unterwegs gabelt er eine Dame auf, die verzweifelt den Ausgang zum Parkplatz sucht. Müllman versucht jetzt uns drei gleichzeitig zum Kino und zum Parkplatz zu begleiten, kommt dabei aber an seine Grenzen. Wir übernehmen die Navigation wieder selbst. Im Kino kostet ein Ticket einen Dollar, Popcorn einen Dollar, Getränk einen Dollar. Im Saal 1 ist es ganz schummrig, gezeigt wird "The Lego Movie". Der Film ist natürlich der längste Werbeclip aller Zeiten, trotzdem richtig gut und wir sind um einen Ohrwurm reicher: Everything Is Awesome! Montréal, QC Also einer von uns beiden hat heute Geburtstag. Wir sagen aber nicht wer. Und das Alter verraten wir auch nicht. Das macht man bei Damen nicht. Wir haben in Montréal eine feine Wohnung bezogen, die in einer total spießigen Wohnanlage liegt. Alles ist schön abgeschottet und ausgezäunt, zwischen den Häusern ist ein gepflegter Minipark, nur zum Anschauen, ohne Bänke, dafür mit Rasen-betreten-verboten-Schildern. Man kann also im Kreis laufen oder auf dem Weg stehen. In die Innenstadt kommen wir mit der Metro, die auf Gummireifen fährt. Das sieht komisch aus und riecht auch etwas merkwürdig. Aber in Paris gibt's auch solche Gummisohlenzüge und man möchte schon die Verbindung zu Frankreich betonen. Die große Kathedrale in der Altstadt heißt - natürlich - Notre Dame. Notre Dame ist innen ganz bemerkenswert beleuchtet und hat Fenster, wo man sie bei Kirchen nicht vermutet. Das Gotteshaus ist fest im Griff der Touristen, zum Beten gibt es einen Glaskastenbereich, der ein wenig an ein Aquarium erinnert. Im alten Hafen steht das Zelt des Cirque du Soleil. Den gibt es ja inzwischen überall auf der Welt, aber hier wurde er 1984 gegründet. Wenn das kein Grund ist, sich die Sache mal anzuschauen. Wir ergooglen uns erst einen Rabattcode und buchen dann für übermorgen. Juhu!
Boston, MA (USA) - Montréal, QC, (Kanada) Weil das Wetter an der Küste sich nicht so schön entwickelt, biegen wir kurzerhand links ab und fahren statt weiter nach Norden, nach Kanada. Kaum sind wir losgefahren, loben wir uns selbst, wie locker wir das mal wieder schwuppdiwupp umorganisiert haben. Wir haben's echt drauf. Eigentlich können wir alles. Wir sollten Lifecoach werden. Jawoll! Weil aber auch Genies mal tanken müssen, verlassen wir kurzzeitig den Highway und tanken Sprit und Kakaomilch. Weiter geht's, wir fahren wieder auf den Highway rauf und loben jetzt den immer besser werdenden Straßenbelag. Toll, wie man da vorwärts kommt. Schon sind wir wieder 20 Meilen gefahren, das ging schnell. Aber wieso heißt die Straße plötzlich 10 und nicht mehr 93? Das kann nicht sein, wir sind doch richtig aufgefahren, oder? Jedenfalls kennen wir den Straßenbelag jetzt in beiden Richtungen der Straße 10. Wir werden noch von der Grenzpolizei verfolgt und angehalten, finden den kleinen Grenzübergang hinter dem die Straße wegen Umbau nicht weiter geht, verpassen in Montréal unsere Ausfahrt (Est oder Ouest? Was heißt denn nun West?), finden dann die große Brücke in die Stadt, die aber wegen Bauarbeiten gesperrt ist, erreichen unsere nächste Unterkunft aber trotzdem noch fast pünktlich. Wir haben's eben doch drauf. Fast.
Boston, MA Bob hat ein großes Herz und ein tolles Haus direkt am Strand. Wir haben sein Dachzimmer mit Dachterrasse bezogen. Abends schlafen wir zum Rauschen der Wellen ein, in der Ferne blinkt ein Leuchtturm und wir träumen vom Meer. In der Nacht dreht der Wind und morgens startet das erste Flugzeug vom nahen Airport mit einem Höllenlärm, fliegt direkt zu unserem Dachfenster herein, durch unsere Köpfe durch und zur Balkontüre wieder hinaus. Jedenfalls hört es sich so an. Die nächste Stunde heben die Flieger im Halbminutentakt ab und wir werden spontan zu Frühaufstehern. Das passt ganz gut, denn Bob ist auch immer früh auf und unterhält sich unheimlich gern. Der Ökosupermarkt in der Stadt feiert heute den internationalen Tag des Hamburgers. Aus diesem Anlass bestelle ich an der Theke einen BBQ Blue Burger. Ich bekomme einen Stück Pizza mit Hackfleisch, Blauschimmelkäse und BBQ Sauce. Schmeckt auch nicht schlecht. Und in Wirklichkeit, ist der Internationale Hamburger Tag ja auch erst am 28. Mai. (Weiß doch jedes Kind.) Gleich danach werden wir bei einer Kleinkundgebung belehrt, dass die meisten Guantanamo Häftlinge eigentlich Mitarbeiter humanitärer Hilfsorganisationen waren. Und dann fangen alle 15 Demonstranten an zu singen: "We have to shut down Guantanamo because we belive in freedom." Rebellion hat in Boston Geschichte und zwar so sehr, dass man an jeder Ecke historisch verkleidete Guides mit lauschenden Besuchergruppen antrifft. Man kann sich dabei zwischen Boston Tea Party Walk, Freedom Walk oder Boston Massacre Walk entscheiden.
New York City, NY Wenn ein schäbiger Stadtteil, mit Industrieanteil, billigen Mieten und schmuddeligen Straßen plötzlich hip und teuer wird, nennt man das Gentrifizierung. Die Industrie und die ärmeren Schichten verschwinden und noble Loft-Apartments in ehemaligen Fabrikhallen, Designergalerien und schicken Cafés drängen in den Bezirk. Im Schlachtviertel Manhattans, ist dies in vollem Gange. Von den 290 Schlachtereien, gibt es nur noch 35, und aus der Hochbahntrasse für die Fleischzüge, wurde ein schicker Park, in dem man nun hoch über den Straßen durchs ganze Viertel laufen kann. Der Park heißt wie die ehemalige Eisenbahnstrecke: Highline. Ab und zu muss man ja auch mal shoppen gehen. 5th Avenue, Fashion Avenue oder doch bei Macy's. So viel Auswahl! Macy's Department Store behauptet immernoch das größte Geschäft der Welt zu sein. Seit 2009 stimmt das eigentlich nicht mehr. In Busan, Südkorea, hat der Shinsegae Department Store Macy's eindeutig überholt. Aber wer kommt schon mal nach Südkorea. Und wer weiß, vielleicht ist das allerallergrößte Geschäft der Welt ja doch in Nordkorea... Immer nur im Hotel übernachten, ist auf die Dauer nicht nur teuer, sondern mit der Zeit auch langweilig. Deshalb wohnen wir auf Reisen oft bei Leuten, die uns ein Zimmer in ihrem Haus oder ihrer Wohnung vermieten. Dabei lernt man nicht nur nette Leute kennen, man lebt auch in interessanten Wohngebieten und fühlt sich nicht die ganze Zeit wie ein Tourist. Sehr einfach kann man so eine Unterkunft über airbnb.com organisieren. In manchen Städten der Welt, finden das die Hotelbetriebe gar nicht lustig und einige Politiker sind auch schon darauf gekommen, dass bei einer privat organisierten Unterkunft, ja gar keine Steuern abgeführt werden. Also wird die ganze Sache für rechtswidrig erklärt. New York ist ein Beispiel für so eine Stadt. Obwohl airbnb hier in den meisten Fällen als illegal betrachtet wird, sehen wir eine Werbung dafür in der U-Bahn. Wir haben es jedenfalls genossen, bei Lisa in ihrem schönen Apartment zu übernachten. Und wenn man es genau nimmt, liegt die Wohnung nicht in New York, sondern in New Jersey. Ätsch.
New York City, NY Kannst du dich noch erinnern, was du gerade gemacht hast, als die Nachricht von den Anschlägen auf das World Trade Center dich erreichte? Bestimmt. Der 11. September 2001 hat vieles verändert und vor allem eine tiefe Wunde in New York hinterlassen. Die Narben sind gut sichtbar, längt ist die Neugestaltung des Geländes der ehemaligen Twin Towers noch nicht abgeschlossen. Streit und Finanzierungsprobleme stehen einem würdigen Umgang mit den Geschehnissen immer wieder im Weg. Nun soll alles ganz schnell besser werden. Morgen eröffnet nach langem Hin- und Her das 9/11 Museum seine Pforten für die Öffentlichkeit. Die Karten sind längst ausverkauft. Auch der Freedom Tower, der nun doch "One World Trade Center" heißt, soll in den nächsten Wochen eröffnen. Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen phänomenal sind - wir wurden heute wieder mächtig angebrüllt und bekamen kräftig mit der Trillerpfeife ins Ohr geflötet - hat sich vor zwei Monaten ein 16-Jähriger in den Wolkenkratzer geschlichen und ganz oben ein paar schöne Fotos gemacht. Man ist es gewohnt, dass Kirchtürme die Häuserdächer einer Ortschaft überragen. In Manhattan ist das umgekehrt. Die Trinity Church, direkt am Ende der Wall Street, versteckt sich geradezu unter den Türmen der Finanzwelt. Vor der Börse, an der Wall Street, gibt es außer Hot Dogs, Polizeiabsperrungen und Fahnen, eigentlich nicht viel zu sehen. Wenn da nicht der Bulle wäre. Der Bronzebulle, 1989 von einem Künstler über Nacht und ohne Genehmigung aufgestellt, ist so ein beliebtes Fotomotiv, dass man sich anstellen muss. Vorne stellen sich Familien mit Kindern an, hinten die Erwachsenen. Von dem ganzen Rumgepose, ist der Kopf und andere Teile der Anatomie ganz blank gerubbelt.
New York City, NY Ob im WG-Klo, in der Posterabteilung oder bei Burger King - irgendwo hat jeder schon mal das Bild mit den Bauarbeitern auf dem Stahlträger gesehen, die hoch über Manhattan ihre Mittagspause genießen. Das Bild wurde 1932 aufgenommen und zeigt die Arbeiter im 68. Stock des Rockefeller Centers, ungesichert in über 200 Metern Höhe. In der Zeit als die Skyline New Yorks entstand, waren es vorwiegend die Mohawk-Indianer, die in höchsten Höhen Montagearbeiten verrichteten. Ihre absolute Schwindelfreiheit, brachte ihnen den Namen Skywalker ein. Genau in besagtem 68. Stockwerk des Rockefeller Centers, befindet sich heute die Aussichtsplattform, von der man eine atemberaubende Aussicht auf die Wolkenkratzer, den Hudson River und den Central Park hat. Ganz eigenartig ist, dass man von oben so gut wie keine Autos sehen kann. Die Häuser stehen einfach zu dicht, der Blick reicht nicht bis auf die Straßen. Man kann es kaum glauben, dass man tatsächlich bis heute der Versuchung widerstanden hat, den einen oder anderen Teil des Central Parks, nicht doch ein bisschen zu bebauen. Platz ist knapp in Manhattan und der Central Park ist riesig. Im Park ist genügend Platz für alle erdenklichen Sportarten, fürs Rumhängen, Radfahren, Joggen, für einen Zoo und natürlich für Kutschenfahrten. Man kann sich auch mit der Fahrradrikscha durch den Park fahren lassen, kostet 3,00 $ die Minute. Das macht pro Stunde, ... Wie bitte?! Rudern ist dagegen fast gratis und wir finden sogar einen ganzen Haufen Schildkröten. Die größte chinesische Stadt außerhalb Chinas, soll New Yorks Chinatown sein. So groß wirkt das ganze irgendwie nicht, aber man kann zumindest von der Ginsengwurzel über Gold und Diamanten bis zur getrockneten Seegurke alles kaufen.
Bertrand Ihr Lieben, ich wünsche euch alles Gute weiterhin und schenke euch dieses Bild! Bis bald, passt auf euch auf, B + A aus S in BW ;) Logoan Design - www.logoan.de New York City, NY Wir sind nicht nur in aller Welt unterwegs, jetzt sind wir auch noch Kunst. Bertrand aus Stuttgart hat uns wieder mal in ein sensationelles Kunstwerk aus unseren Reisefotos hineinversetzt. Da ist die Flagge aus Washington, die Hunderttausend Mark von Clay, der Panther aus den Everglades, die Rakete vom Kennedy Space Center, das Buy 1 Get 1 Free Schild, der Hope Diamant, die Reisewerbung aus dem Museum und natürlich wir. Ist das nicht toll? Vielen Dank lieber Bertrand!!! Wir waren heute im MoMA, also im Museum of Modern Art. Da gibt es ganz berühmte Kunst, ausgefallene Kunst und auch herrlichen Blödsinn. Dein Bild Berrtand, hätte da auf jeden Fall auch gut reingepasst. In Manhattan ist eine ganze Straße für Autos gesperrt, stattdessen gibt es Riesenwurstbuden und so. Ohne vollständigen Verkehrsinfarkt, geht das natürlich nur an einem Sonntag. Die Brooklyn Bridge ist auch stark befahren und sogar stark belaufen. Das macht aber auch Spaß: Unter einem brausen die Autos, um einen rum Wolkenkratzer und Wasser.
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