Ambolimailaka - Tulear - Antananarivo
Mittags kehren die Piroguen vom Riff zurück und verkaufen ihren Fang am Strand. Viel Fisch ist nicht dabei, dafür eimerweise Algen die sich auch verkaufen lassen. Um uns zwei komplette Tage Autofahrt zu sparen, nehmen wir einen der zwei Jets die Madagaskar Air besitzt. Entsprechend dem Flugaufkommen ist der Airport in Tulear winzig. Beim Check In brauchen wir weder unseren Pass noch unser Ticket zeigen. Der Mann am Schalter ist der gleiche, der uns vor zwei Tagen in der Stadt die Tickets verkauft hat und natürlich kennt er uns. Später wird er noch die Treppe ans Flugzeug schieben und die Kabine reinigen. Unser Gepäck bekommt erstmal keinen Gepäckaufkleber, es gibt ja nur einen Flug. In Antananarivo haben die Koffer dann doch einen baggage tag. Allerdings einen handschriftlich korrigierten.
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Tulear Um Saphire zu finden werden zuerst in einem Steinbruch vielversprechende Stein- und Erdbrocken aus dem Boden gelöst, dann zu einem Fluss gebracht, dort gesiebt, gewaschen und aussortiert. Harte Arbeit ist das und reich wird die lokale Bevölkerung davon nicht. Am Strand nördlich von Tulear sind wir die einzigen Weißen. Wie überall im Land werden wir (zumeist freundlich) mit "Salama Waza!" begrüßt. "Hallo Weißhäutige!". Was darauf eine angemessene Antwort wäre, wissen wir nicht und bleiben bei unserem "bonjour".
Die Strandkinder sind jedenfalls superaufgeregt dass Ausländer einfach so an ihrem Fischerdorf vorbeilaufen. Ich soll unbedingt ein Foto von den zwei Ferkeln am Schnürchen machen. Das ist ganz schön widerlich und mein Französich und das der Kinder ist nicht gut genug um zu klären wozu das gut sein soll. Na ja, vom Nichtfotografieren wird's auch nicht besser. Isalo Nationalpark
Im Isalo Nationalpark kommt man ohne Allradfahrzeug nicht voran. Alleine fahren lässt man uns nicht, also haben wir einen Fahrer. Der heißt John. Ohne extra Guide darf man nicht in den Park, also haben wir noch einen Guide dabei. Der heißt auch John. Damit es nicht so kompliziert im Auto wird, nenne ich mich auch John. Isalo Nationalpark 2010 gab es im Nationalpark einen großen Waldbrand. Einige Bäume einer feuerresistenten Art haben überlebt und ein Tier einer weißen Lemurenart ist bei dem Feuer von seiner Familie getrennt worden und lebt jetzt ganz alleine hier. Wir bekommen das weiße Tier und auch seine ringelschwänzigen und braunen Kollegen in der Nähe eines Campingplatzes zu sehen. Die Lemuren geben sich überhaupt keine Mühe sich zu verstecken. Ganz im Gegensatz zu einigen Insekten, die man kaum erkennt, selbst wenn man direkt draufschaut. Manche sehen aus wie Zweige, manche wie Blätter andere sehen Flechten zum Verwechseln ähnlich. Nur dass Flechten eben nicht laufen können.
Tsaranoro Valley
Die Menschen auf dem Land leben schlicht und einfach. Man könnte auch arm sagen, muss man aber nicht. Die Zebu Rinder sind das Wertvollste Eigentum das die Familien besitzen. Damit nachts kein Rind abhanden kommt, gibt es für die Tiere in der Mitte des Dorfes einen umzäunten und bewachten Platz. Häuser werden je nach Gegend unterschiedlich gebaut. Im Tsaranoro Valley gibt es guten Lehmboden. Man könnte Ziegel daraus brennen, das ist für viele Dorfbewohner allerdings zu teuer. Also werden einfach Lehmquader aus dem Boden geschnitten und eine erste Reihe als Basis der Wände aufgestellt. Ist die Reihe nach ein paar Tagen von der Sonne getrocknete worden, wird die zwei Reihe Lehmquader daraufgesetzt. So geht das immer weiter, bis die die Wände fertig sind. Ein Dach aus Stroh hält schon kühl und ist deshalb beleibter als ein dünnes Blechdach. Die Fahrt durch den Süden führt durch Zebu Land. Die Zebu Rinder sind teurer und das wertvollste was die Familien hier besitzen. Seit neuestem mischen auch die Chinesen mit und wollen Zebu exportieren. Dafür gibt es aber nicht genu. g Rinder. Wir fahren durch eine Stadt in der jeder Mann ein Gewehr geschultert hat. Hier soll man nachts nicht durchfahren können, zu gefährlich. Die Stammesmitglieder begraben ihre Toten eigentlich zuerst in vorübergehenden Gräbern am Fuße der Berge. Erst ein Jahr später werden die Knohen in eine endgültige Grabhöhle hoch in den Bergen gebracht. Da bei jeder Totenfeier, der vorübergehenden und der endgültigen, ein Zebu geschlachtet werden muss, bringen die meisten Familien ihre Toten inzwischen gleich in die permanenten Grabhöhlen. Seit dem Film "Madagascar" kommen tatsächlich mehr Touristen hier her. Giraffen, Löwen, Nilpferde, Löwen und Pinguine gibt's zwar nicht, aber immerhin King Julien und seine Untertanen kann man in den wenigen verbliebenen Wäldern treffen.
Auf der Fahrt von Antananarivo Richtung Süden fahren wir stundenlang an Reisterrassen vorbei. Ganz am Ende der Fahrt gibt es auch eine Tee Plantage. Wann immer es eine Brücke über einen Fluss gibt, wird Wäsche gewaschen und wo immer ein ebener Platz in der Nähe eines Dorfes ist wird Fußball gespielt. Bei Platzmangel auch mal Tischkicker.
Antananarivo
Die Hauptstadt Madagaskars macht einen verschlafenen Eindruck als sich der Morgennebel lichtet. Die Straßen sind steil und ein Taxi bergauf kostet mehr als ein Taxi bergab. Auf dem Markt gibt es frischen Pfeffer, Vanilleschoten, getrockneten Fisch und tausend andere Sachen. Bei den öffentlichen Toiletten wird nicht nicht nur zwischen Männlein und Weiblein unterschieden, auch zwischen "Pipy" und "Kaka". Sehr praktisch. Am Abend müssen wir ordentlich Geld abheben um das Auto und den Fahrer für die nächsten Tage zu bezahlen. Eigentlich soll man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße gehen. Da wir das trotzdem machen wollen und dann auch noch mit mehreren Kreditkarten mehrfach den Maximalbetrag abheben müssen, begleitet uns sicherheitshalber ein Hotelmitarbeiter und vom Geldautomat zum Hotel nehmen wir ein Taxi, obwohl es nur ein paar hundert Meter sind. Gar nicht so einfach die dicken Geldbündel unauffällig zu verstauen. Die größte Banknote ist umgerechnet 2,90 € wert. Nairobi
Statt die Nacht am Flughafen rumzuhängen, hole ich mir lieber ein Visum für Kenia und fahre nach Nairobi in die Innenstadt. Ononyo, der hier lebt, hat mir während dem Flug genau aufgezeichnet wo es etwas in der Stadt zu sehen gibt und in welche Gegenden man nach 18:00 nicht gehen soll. Mein billiges Hotel liegt genau in einem Gebiet in dem man abends nicht draußen sein soll. Ich schaffe es um 18:30 Uhr im Hotel zu sein, während draußen eine ziemlich laute Demonstration vorbei zieht. In einem Monat sind Präsidentschaftswahlen. Bis nach Madagaskar ist es schon ein ganz schönes Stück durch die Luft. Keine wirklich langen Flüge, dafür viele. Am Abend vor der Abreise google ich noch schnell in welchem Land Moroni eigentlich liegt (Komoren) und versuche mir zu merken wie viele "a" und "n" die Hauptstadt von Madagaskar denn nun wirklich hat. Antananananan....
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