6 Wochen, 30.000 Kilometer, 10 Flüge, 9 Boote, 2 Züge, 3 Mietwagen, 4 Mopeds, unzählige Busse, Metros, Taxis und knapp 500 Kilometer zu Fuß. Lies die ganze Geschichte hier. Teil 1 (Singapur - Borneo) - Teil 2 (Borneo - Indonesien - Hongkong)
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Hongkong Nach buddhistischer Lehre gibt es 108 menschliche Leiden, deren vollständige Überwindung zur Erleuchtung führt. Ein Leiden ist zum Beispiel der Ärger. Ich bin mit der Metro auf dem Weg zum Big Buddha auf Lantau Island und döse auf der langen Fahrt ein. Ich träume, wie die U-Bahn eine Klippe hinunterstürzt, direkt in das offene Maul eines Walfisches hinein. Das Hinabstürzen will gar nicht enden und es riecht schon gewaltig nach Fisch. Richtig doll. Jetzt bin ich wach. Und es riecht immer noch nach Fisch. Um meine Füße herum fließt eine trübe Brühe, die entsetzlich riecht. Das Problem ist, dass mein Rucksack mitten in der Fischpfütze steht und sich schon ordentlich vollgesogen hat. Die Verursacherin des maritimen Malheuers sitzt neben mir, aus ihren Tüten trieft es, was sie auch schon bemerkt hat. In Asien ist es wichtig sein Gesicht niemals zu verlieren und auch darauf zu achten, niemand anderen in die Verlegenheit eines Gesichtsverlusts zu bringen. Ich öffne also ganz beiläufig meinen Rucksack und bringe Fotoapparat, Geld und Reisepass in Sicherheit und hebe den Rest zum Abtropfen unauffällig etwas an. Die Dame neben mir flüstert ganz leise: "Sorry". Ich bin ganz nahe der Erleuchtung und winke ab, ist doch kein Anlass sich zu ärgern. Bevor ich in die Seilbahn zum großen Buddha steige, organisiere ich mir noch zwei Plastiktüten. In der einen Hand trage ich die Tüte mit meine Wertsachen, in der anderen den Fischsack. Der aufdringliche Duft begleitet mich auch beim Aufstieg zur 250 Tonnen schweren Statue des Erleuchteten. In seinem Bauch hängt eine Glocke, die 108 mal am Tag läutet, für die Überwindung der menschlichen Leiden. Mir würden heute 107 Glockenschläge reichen. Am Abend gehe ich zum ersten Mal im Leben mit Rucksack duschen. Ein bisschen Duschgel für mich und den ganzen Inhalt von "Rei in der Tube" für den Rucksack. Dann beginnt die Rückreise und mir begegnen bei Ankunft in Frankfurt noch zwei menschliche Leiden: Enttäuschung und Gier. Ich kann meine Enttäuschung nicht ganz unterdrücken, dass ich mich in Frankfurt nicht willkommen fühle. Ich werde, wie die meisten dunkelhäutigen Menschen aus dem Flugzeug, gleich nach dem Passagierrüssel herausgezogen und überprüft. Worte, die dabei nicht fallen sind: Guten Morgen, willkommen, entschuldigen Sie, vielen Dank , gute Weiterreise und auf Wiedersehen.
Ich versuche darüber zu stehen und gehe zu dem kleinen, gut versteckten Supermarkt mit Normalpreisen im Keller des Terminal 1 und kaufe viel zu viele Lindt Schokotafeln. Pure Gier. Der Schaffner im ICE rettet mir mit seiner guten Laune und seinen lustigen Sprüchen den Tag und bekommt dafür ein schönes Stück Orangenschokolade, Hongkong - Shenzhen (China) "Ok Google, zeig mir Bilder von Shenzhen." Nicht schlecht. "Ok Google, wie komme ich von hier nach Shenzhen?" 1:15 h dauert das nur? Dann kann ich das ja auch gleich heute machen. Ich schreibe Rohit eine Nachricht, dass ich mich auf den Weg mache und wir verabreden uns für den frühen Abend. Um nach China einreisen zu können, muss ich mir an der Grenze ein Minivisum besorgen. Ich darf damit maximal fünf Tage in Shenzhen bleiben, muss aber innerhalb der Stadt bleiben. Ganze vier Beamte sind damit beschäftigt, mir die Einreise zu genehmigen. Einer wechselt mein Geld, einer nimmt den Antrag und meinen Pass entgegen, einer kassiert die Gebühr und der vierte knallt seinen Stempel auf meine Papiere und händigt mir alles wieder aus. Und dann bin ich in China. Shenzhen gab es noch gar nicht, als ich geboren wurde. Heute ist die Stadt eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt mit aktuell 11 Millionen Einwohnern. Hier steht unter anderem die größte Fabrik von Foxconn, der Firma, die die Teile für das iPhone herstellt. Das höchste Gebäude der Stadt, ist das achthöchste der Welt und beherbergt das St Regis Luxushotel. Ich lasse mich zur High Society in die Bar im 100. Stock schießen und nehme im Plüschsessel den AfternoonTea ein. Die Preise sind astronomisch, dafür ist die Aussicht aber auch galaktisch. Die Häppchen, die zum Tee gereicht werden, sind superb. Es ist sogar ein winziges Stückchen Schwarzbrot mit Camembert und Walnuss dabei. Richtiges Brot in Asien - das ist Luxus. Nachdem ich mit dem Lift wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen bin, treffe ich mich mit Rohit und seiner Familie. Wir verbringen einen sehr schönen Abend zusammen. Beim Essen im vegetarischen Restaurant, erzählt Rohit von den Schwierigkeiten, die er und seine Frau Monica mit ihren Familien hatten. Es sind Familien aus zwei verschiedenen Kasten und eine Heirat wäre damit eigentlich ausgeschlossen gewesen. Lavinya, die Tochter ist sechs Jahre alt, spricht neben Englisch auch Hindi und Kantonesisch und geht auf die American International School, was die Familie mehr als 1400,- € im Monat kostet. Als sie mir von ihrem Erlebnis mit der Zahnfee erzählt, fällt sie vor Aufregung fast vom Stuhl und den Schluss der Geschichte muss sie mir ganz leise ins Ohr flüstern. Auf dem Weg zum Apartment der Familie singt Lavinya mit mir zusammen "Twinkle, twinkle, little star". Und tatsächlich sieht man auch in der Hochhausschlucht einen Stern am Himmel funkeln. "Twinkle, twinkle, little star, how I wonder what you are! Up above the world so high, like a diamond in the sky." Als ich wieder zurück in Hongkong bin, ist es schon sehr spät. Ich gehe trotzdem noch schnell zu 7-Eleven und hole mir wie jeden Abend Wasser und einen Milchtee. Der Verkäufer scannt die zwei Flaschen ein und grinst, er weiß schon was jetzt kommt. Ich habe meine Octopus Card in der Hosentasche und zahle mit einem Hüftschwung an das Bezahlterminal. Beep!
Hongkong Hollywood hat den Walk of Fame, Hongkong hat die Avenue of Stars. Im Prinzip ist beides das Gleiche. Touristen posen an jedem Stern auf dem Fußweg, an jeder Bronzekamera und an jeder Filmklappe für's Familienalbum, Facebook oder Instagram. Und man muss neidlos zugeben, für Selfies oder klassische Fotos posieren, das haben die Asiaten einfach am besten drauf. Die Sonne brennt und es geht kaum ohne Sonnenschirm. Sobald jedoch die Kamera gezückt wird, verschwindet der Schirm, die Augen werden aufgerissen, Zunge raus, zwei Finger vors Gesicht, "one, two, three", klick. Der eigentliche Star an dieser Stelle ist aber die Skyline Hongkongs. Obwohl in Hongkong gerademal doppeltsoviel Menschen wie in Berlin leben, ist die Bebauung eindeutig dramatischer gelungen. Der Platz ist begrenzt und so hat es sich ergeben, dass Hongkong der Ort mit den meisten Wolkenkratzern überhaupt geworden ist und auch den Stadtteil mit der höchsten Bevölkerunsdichte der Welt aufweisen kann. Im Man Mo Tempel herrscht dicke Luft. Wenn es eine Dramaturgie der heiligen Beräucherung gibt, dann ist das hier der Höhepunkt. Ich muss mich an einigen Stellen ducken, weil alles so vollgehängt ist mit Räucherspiralen, die ein Maximum an Räuchereffizienz versprechen. Der blaugraue Dunst beißt sowieso schon in den Augen, trotzdem zünden die Gläubigen weiter munter zusätzliche Räucherstäbchen an, die dann durch die Luft geschwenkt werden, wobei sie noch schneller und qualmintensiver verkokeln. Die German Swiss International School thront ganz oben, (sehr dramatisch) auf Hong Kong Island. Ob das auch ein symbolisches Statement ist, weiß ich nicht. Ich habe aber einen Termin und lasse mir die Schule erklären. Den 1000 Schülern geht es hier ganz schön gut, die Ausstattung ist üppig und nobel, ich habe nur Zweifel, dass sich die Schüler oder Lehrer beim Blick aus dem Fenster über das Meer und die vielen grünen Inseln überhaupt konzentrieren können. Ich schaue mir die Projektbeschreibung der Abiturarbeit von Emma an. Sie hat über ihre Erfahrung geschrieben, die sie in einer Woche an der Green School Bali gemacht hat. Da war ich doch erst vor 4 Tagen. It's a small world. Von der Schule aus ist es nur ein Katzensprung bis zum Gipfel, dem Peak. Eigentlich wollte ich nur kurz von der Platform aus nach unten schauen, dann etwas Essen gehen und zum Sonnenuntergang wieder kommen. Die Wolken und das Licht über Hongkong wechseln aber so eindrucksvoll und schnell die Stimmung, dass ich mir doch die ganze "Vorstellung" anschaue. Mit meinen Ohrstöpseln blende ich die quiekenden Besucher aus und füge dramatische Klaviermusik hinzu. Gigantisch! Nachdem die Sonne ganz versunken ist und die Lichter der Stadt, die Szene übernommen haben, fehlt zum Abschluss eigentlich nur der Applaus des Publikums. In Hongkong stellt man sich sehr ordentlich an, um auf den Bus zu warten. Die Wartezeit nutz Rohit aus Indien um mich anzusprechen: "You're from India?" Naja, so ein bisschen. Jedenfalls findet er, dass ich seinem Chef sehr ähnlich sehe und er hat auch ein Foto auf seinem Handy parat. Tatsächlich, eine gewisse Ähnlichkeit. Rohit ist Banker und wohnt seit vier Jahren in Shenzen (China). Seine Familie hat er auch dabei und seine Tochter pult mir fleißig getrocknete Erbsen auf, die etwas nach Popcorn schmecken. Wir fahren auch noch gemeinsam Bus und dann Schiff und die Zeit reicht, um gegenseitig die Lebensgeschichten auszutauschen. Rohit lädt mich spontan nach Shenzen ein und ich muss erst mal schauen, ob ich das noch unterbringe und wie ich überhaupt nach China einreisen kann, ein Visum habe ich bis jetzt keines. Mal sehen, vielleicht am Sonntag.
Hongkong Eigentlich braucht man überhaupt kein Bargeld mehr. Und ich probiere heute aus, wie gut das in Hongkong klappt. Ich lasse mein ganzes Bargeld im Hostel und nehme nur die Octopus Card (die ich gestern ordentlich aufgeladen habe), mein Smartphone und zur Sicherheit noch die Kreditkarte mit. Die Octopus Card ist eine NFC Karte, mit der man in Verkehrsmitteln, Supermärkten, Restaurants usw. kontaktlos zahlen kann. In Hongkong wurde sie - festhalten - 1997 eingeführt. Zuerst gehe ich in die Bäckerei neben meinem Hostel und nehme mir einen Schinken-Käse Toast (süß), einen Bacon-Kräuter-Hühnchen Pluff (süß) und ein winziges Puddingtörtchen (auch süß). Dazu einen Milchtee aus dem Kühlschrank. Macht 38,- Hongkong Dollar (ca. 4,- €). An der Kasse halte ich die Octopus Karte in die Nähe des Zahlterminals, es macht "beep", mir wird der Zahlbetrag und das verbleibende Guthaben angezeigt. Das war's. Ich tippe "Wong Tai Sin Tempel" in mein Handy und Google verrät mir, dass ich da am besten mit der Buslinie 75X hinkomme, die in drei Minuten, 200m von mir entfernt abfährt. Im Bus tippe ich mit der Bezahlkarte auf das Display, auf dem der Fahrpreis angezeigt wird: 4,80 HK$. Beep. Fertig. Die Aktivitäten im Tempel reichen von "Räucherstäbchenanzünden" über "Stäbchenschütteln und daraus die Zukunft lesen" bis zum Besuch öffentlicher Wahrsager. Ich halte mich zurück, bin aber nach einer halben Stunde völlig benebelt von den duftenden Räucherschwaden. Ich spüle den heiligen Qualm mit einem Kakao aus dem Automaten runter. Macht 5,- HK$. Beep. Auch an der Schranke zur Metro. Beep. Schnelles Sushi in der Unterführung: 30,- HK$. Beep. Die Spende im nächsten Tempel geht allerdings nur mit Bargeld. Da muss ich leider passen. Nach dem Fleischmarkt leiste ich mir eine vegetarische Tom Yum Suppe mit Tofuschrimps und Tofuwurst. Beep. Im Supermarkt statte ich mich am Import Regal ausnahmsweise mit deutscher Feinkost aus (Gummibärchen, Ritter Sport und Multivitaminsaft), um nachher im Hostel einen Heimatabend zu veranstalten. Die Spezialitäten sind gar nicht mal so billig. Egal, beep. Dann fällt mir ein, dass ich noch Wasser brauche. Im 7-Eleven hole ich mir gleich zwei große Flaschen. Macht 16,- HK $. Das Bezahlterminal ist ungefähr in meiner Hosentaschenhöhe. Ich grinse den Verkäufer an und lehne mich mit der Hüfte an das Terminal. BEEP! Ich bin begeistert, der Verkäufer auch. Im Wohnzimmer des Hostels lasse ich mir Mahjong beibringen. Aber irgendwie klappt das nicht so gut. Teshale aus Äthiopien erzählt von den Vulkanen in seinem Land und zeigt YouTube Videos davon, während wir deutsche Feinkost genießen.
Denpasar, Bali (Indonesien) - Kota Kinabalu, Borneo (Malaysia) - Hongkong Ich mache Länderhopping. Am Dienstagabend fliege ich von Bali nach KK in Malaysia und verbringe dort eine kurze Nacht, um am nächsten Morgen meinen Flug nach Hongkong zu erreichen. Die Nacht wird noch kürzer als geplant, weil ich mich mit Jane aus Frankfurt, Sarah aus England, Pet aus Malaysia und der jungen Dame aus London (Name vergessen) zum Essen verabrede. Das Essen und die Gespräche sind gut und so bleibt mir viel zu wenig Schlaf, bis mein Wecker um halb vier klingelt. Obwohl es so früh am Morgen ist, steht die Familie des Hostels auf, um mich herzlich zu verabschieden. Es ist inzwischen das vierte und letzte Mal, dass ich hier auschecke. Im Airbus nach Hongkong, begrüßt Käpt'n Jesus (heißt wirklich so) die Fluggäste und bittet darum, dass Gott dabei helfen möge, diese Reise sicher zu überstehen, so dass die Crew und die Passagiere pünktlich und gesund zu ihren Familien zurückkehren können. Nach der Ansage, dudelt bis zum Start Popmusik durch die Kabine, unter anderem "Ship To Wreck." Im Bordmagazin von Air Asia kann man Gebete der Airline, passend für jede Religionszugehörigkeit nachlesen. Amen. In Hongkong ist das Wetter erstmal unfein und ich verbummel den Tag mit Museum, Dim Sum Essen und Straßenbahnfahren. Als ich abends um kurz vor Acht mit der Fähre vom North Point zurück nach Kowloon fahren möchte, belächeln mich die Tai Chi Rentner, die sich vor dem geschlossenen Rolltor des Anlegers locker machen. "Last boat already gone, now time for Tai Chi." Ich lächel zurück, obwohl ich mich schon auf mein Bett gefreut hatte und nun einen großen Umweg mit drei U-Bahnen und viel zu viel Fußweg in Kauf nehmen muss.
Green School Bali - Kuta, Bali (Indonesien) Klimawandel, Fremdenhass und die Bildungsmisere - es gibt viel zu tun und die Green School Bali gibt sich selbst als Ort der Erlösung von alle dem. Öko, Menschlichkeit und Bildungskritik sind hip und so kann sich die Schule vor Medien- und Pädagogeninteresse kaum retten. Als ich vor sechs Jahren das erste Mal hier war, war die Schule erst ein Jahr alt und damals schon schwer angesagt. Heute bucht und zahlt man eine Tour durch die Schule online (10,- $) und bekommt am Check In ein Headset in die Hand gedrückt. Führungen durch die Schule gibt es sieben Tage die Woche und heute sind es zwei Gruppen, mit jeweils mehr als 50 Teilnehmern aus aller Welt. Auf dem Weg durch den Campus aus Bambusgebäuden, werden Unterrichtsaktivitäten durch Aufpasser von fotowütigen Touristen abgeschirmt, damit sich die Kinder nicht ganz so sehr wie im Zoo vorkommen. Alles in der Schule soll nachhaltig sein. Nicht nur die Bauweise, die Energienutzung, der Umgang mit natürlichen Recourcen, sondern auch die Bildung und Entwicklung der jungen Menschen. "Out of the box thinking" erfordert einen Unterricht, der sich nicht an gut messbarem Faktenwissen orientiert, sondern an bedeutsamen Inhalten, die ganzheitlich in Projekten erlebt statt beigebracht werden. Lizzy (eine Schülerin der Oberstufe) erzählt vom Projekt "Schweine töten". Die Klasse hat dabei in der nahegelegenen Schlachterei den Weg der Tiere von der Aufzucht bis zur Zerlegung miterlebt und je nach Befinden an verschiedenen Bereichen mitgearbeitet. Da Lizzy Bacon sehr mag, hat sie auch bei der Schlachtung mitgeholfen. Natürlich bietet das herrlichen Anlass für Diskussionen über unseren Umgang mit der Welt und die anwesenden Besuchspädagogen schauen erst verstört, nicken dann aber eifrig. Am Ende der Führung gibt es noch ein Pannacotta Eis aus der Cafeteria (natürlich öko und fair) und die Besucher dürfen ihre Fragen loswerden. Viele kritisieren, dass es kaum indonesische Schüler gibt, sondern hauptsächlich Kinder wohlhabender Ausländer. Die Weltrettung ist eben eine schwer kapitalistische Angelegenheit. Ich setze mich noch etwas an den Rand des Fußballfeldes und schaue den Heileweltkindern beim Kicken zu. In meinem Kopf singt Michael Jackson: Heal the world, make it a better place, for you and for me and the entire human race. Am Abend mache ich am Strand mit Anderson aus Südkorea lustige Fotos für seine Instagram Seite und erzähle ihm von der Green School. So ganz kann er das nicht verstehen. Die Schule in Südkorea ist hart und soll einem das höchstmöglichste Leistungslevel abverlangen, damit man später auf die bestmöglichste Universität kommt um Chancen auf einen angesehenen Arbeitgeber zu haben. Das passende Lied dazu gibts von Daft Punk: Harder, Better, Faster, Stronger
Ubud - Pura Besakih - Kuta, Bali (Indonesien) "Yes, you like shitcoffe?!" Der junge Mann im Polizei Shirt ist supergut drauf und führt uns durch die Kaffeplantage. "Kopi Luwak" ist hier die Spezialität. Luwak Kaffe ist der teuerste Kaffe der Welt, wovon man sich unter der dekadenten Domain www.most-expensive.coffee überzeugen kann. Eine Tässchen kostet in der ersten Welt ungefähr 35,- $ bis 100,- $. Für den Preis muss es natürlich irgendwas total abgefahrenes sein. Ist es auch. Fein ausgedrückt, wird der Kaffe aus den Exkrementen der Luwak Schleichkatze hergestellt, die zuvor die reifen Kaffekirschen verspeist hat. Man könnte auch einfach Kackpuccino sagen. Oder Latte Makacka. Wenn man schon mal die Gelegenheit hat, den Gruselkaffe direkt vom Erzeuger zu probieren (und der Preis hier auch nicht so dramatisch ist), muss man dass einfach machen. Das schwarze Gesöff schmeckt wirklich anders als normaler Kaffee. Das eigentlich besondere ist aber, dass man sich vor jedem Schluck sagen muss: Eklig ist es nur in deinem Kopf. Heute begleitet mich Isabel aus Leipzig. Und das ist auch gut so, denn die Fahrt zu Besakih Tempel (den ich mir heute noch mal bei Tageslicht anschauen möchte) zieht sich gewaltig. Isabel ist auch Lehrerin und so diskutieren wir die Fahrt über das deutsche Schulsystem durch und ich würde die Fahrtzeit direkt als Dienstzeit verbuchen. Direkt vor dem Tempel werden wir halbheimlich von der einheimischen Jungscklique fotografiert. Ich antworte darauf sofort mit einer gar nicht heimlichen Fotorevanche. Beim Mittagssnack kommen wir mit Serge aus Russland ins Gespräch. Er ist im Ölbusiness geschäftlich gerade in Kuala Lumpur (Malaysia) und nutzt seine Wochenenden um die umgebenden Länder zu bereisen. Als das Eismoped vorbeifährt und dabei die Melodie von "Its a small world" abspielt, müssen Serge und ich sofort an Disneyland denken. Er an das in Paris, ich an das in Tokio. Die Welt ist klein. Auch die Rückfahrt dauert erstaunlich lange und aus meinem Plan, den Sonnenuntergang am Meer zu genießen, wird nix. Die Reisfelder sind aber ein adäquater Ersatz und taugen prächtig als sunset Vordergrund. Nachdem ich Isabel in Ubud abgesetzt habe, fahre ich nochmal ein gutes Stück bis nach Kuta. Jedenfalls wäre das so vorgesehen gewesen. Weil es aber kaum Straßenschilder gibt, stehe ich plötzlich an einer Stelle, an der die Straße abrupt am Reisfeld endet. Der Vollmond scheint ins Auto und ich höre noch das Lied im Radio zuende, bevor ich umdrehe und mich in den chaotischen Verkehr um Kuta herum stürze.
Ubud, Bali (Indonesien) Jeder Vollmond ist ein wichtiger Termin im hinduistischen Kalender. Heute fällt der Vollmond auch noch auf einen Samstag, was ihn umso bedeutender macht. Der perfekte Tag also, um sich in den Tempeln der Gegend umzusehen. Mit Julia umd Janet starte ich noch vor Sonnenaufgang zu einer Fahrt quer über die ganze Insel. In den Straßen sehen wir lauter fein herausgeputze Leute in traditionellen Kleidern und auch wir kommen nicht darum herum, uns etwas traditionell zu dekorieren. Sarong und Gürteltuch um die Hüften und ich als Mann brauche so einen goldenen Kopfschmuck. Im ersten Tempel, haben sich Männer zum Hahnenkampf im Kreis versammelt. Den Hähnen werden dazu scharfe Klingen an die Füße gebunden, damit sie ihr Gegenüber kampfunfähig treten können, Es ist ein großes Geschrei und es fließt jede Menge Blut. In einer Ecke liegen die verletzten oder verendeten Verlierer. Im Pura (Tempel) Tirta Empul kommen die Hindus zusammen, um sich im Wasser der heiligen Quelle zu reinigen. Heute ist besonders großer Andrang und die Gläubigen stehen geduldig im hüfttiefen Wasser an, bis sie an der Reihe sind. Es ist die Aufgabe der Frauen, die kunstvoll arrangierten Opferkörbe in den Tempel zu bringen. Geopfert werden Kuchen, Obst und Gemüse. Vernünftigerweise, bleibt am Schluss nur ein kleiner Teil des Opfers im Tempel, den Großteil des Korbinhalts nehmen die Familien wieder mit, so dass nur wenig Lebensmittel übrig bleiben und verbrannt werden. Wir hoffen, dass die Meeresschildkröte, die zum Altar geschleppt wird, auch wieder freigelassen wird und sie genug Opfer gebracht hat, in dem Sie einige Zeit gefesselt in einer Blechwanne verbracht hat. Am Ende des Tages erreichen wir den größten Tempel der Insel (Pura Besakih). Es wird dunkel, der Vollmond kommt duch die Wolken und die Gläubigen sitzen vor dem Opferaltar. Ein helles Glöckchen fordert sie zum Beten auf.
Ubud, Bali (Indonesien) In der Theorie sieht mein Plan so aus: Ich stehe morgens um 5:00 Uhr im Schlafsaal ganz leise auf und schleiche ins Bad, mache mich frisch, fahre dann auf den Batur Vulkan und schaue mir den Sonnenaufgang an. In der Praxis läuft es anders: Schon die Kletterei aus dem Stockbett macht unglaublichen Lärm und das Bad ist quasi im Schlafsaal und nur durch eine Milchglasscheibe abgetrennt. Ich überspringe den Frischmachteil, da ich keine Lust auf 9 neue Feinde habe. Draußen vor der Tür trete ich erstmal in eine Pfütze, es regnet. Ich fahre trotzdem los und stehe nach 200 Metern im Stau. Um 5:15 Uhr. Irgendwann geht es dann doch weiter und ich bin froh, dass ein anderes Auto vor mir fährt. Es ist superdunkel und Straßenbeleuchtungen gibt es nicht. Dafür viel Verkehr. Immer wieder liegen Gegenstände auf der Fahrbahn. Steinhaufen, ein Stapel Fliesen, Zementsäcke, umgefallene Absperrungen oder schlafende Hunde. Als ich den Kraterrrand gerade noch rechtzeitig erreiche, ist dort dichter Nebel. Na super. Aber man soll sich ja den Tag nicht vor dem Abend kritisieren und ich bekommen doch noch einen dramatischen Sonnenauftritt. Die Wolken lösen sich im erstem Tageslicht schnell auf und die Sonne macht gute Laune. Mit den ersten Sonnenstrahlen, wird es auch gleich ein wenig wärmer. Ich habe nämlich keinen Pulli dabei und das Auto hat zwar eine prima Klimaanlage, aber keine Heizung. Der Ulun Danu Batur Tempel, ist noch ganz vom morgendlichen Nebel eingehüllt. Meine Beine sind auch ganz eingehüllt, und zwar von einem Sarong. Ein paar Katzen fressen die Kekse von den Opferkistchen, die überall rumliegen und zwei Männer kommen um still zu beten. Der Erde ist an den Vulkanhängen sehr fruchtbar, manchmal aber etwas zu steil um etwas anzubauen. Es sei denn, man macht aus den Abhängen Terrassen. Das funktioniert mit Reis sehr gut und gut aussehen tut's obendrein.
Kuta - Padang Padang - Ubud, Bali (Indonesien) In Padang Padang findet gerade der Rip Curl Cup 2015 statt. Alles dreht sich also ums Surfen und ohne ein Surfbrett, kommt man sich direkt deplatziert vor. Ich kann da locker drüberstehen und mir die Wellen vom Strand aus reinziehen. Reis gehört hier selbstverständlich zu jeder Mahlzeit. Und irgendwo muss der Reis ja auch herkommen. Ich finde auf dem Weg nach Ubud schöne weite Reisfelder und verlaufe mich sofort darin. Auch wenn die Felder sehr übersichtlich aussehen, ist es nicht so ganz einfach, hier wieder rauszukommen. Da die Felder die meiste Zeit unter Wasser stehen, sollte man besser auf den schmalen Wegen dazwischen bleiben. Blöd, wenn der gewählte Weg an einer Mauer endet und der nächste einfach am nächsten Reisfeld zuende ist. Es ist Zeit für einen Kulturabend. Der "Legong Dance" begeistert mich nur partiell. Die Kostüme sind hübsch, die Bewegungen ganz possierlich - es geht in der Hauptsache darum, die Augen weit aufzureißen, wild mit den Augen zu rollen, dazu übertrieben dramatisch zu schauen und Arme und Hände in alle Richtungen zu drehen - aber die Musik....
Ich würde das Geklingel und Geschepper bestenfalls gewöhnungsbedürftig nennen. Mir reicht die eine Stunde aber nicht als Eingewöhnungszeit. Für mich hört sich das einfach nur nach ding, dong, kling, klang an und ich kann beim besten Willen keinen Rhythmus heraushören. Da bin ich ganz Banause. Mt. Bromo - Probolinggo - Surabaya, Java - Kuta, Bali (Indonesien) Auch für den nächsten Vulkan müssen wir früh raus. Um 3:00 Uhr morgens treffen wir uns mit Gitty aus Amsterdam und Selma aus Mexico City. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, um vom Kraterrand aus den Sonnenaufgang zu sehen. Patricks Schuhe, Selmas Kondition und meine Taschenlampe sind nicht so sehr geeignet für den steilen Weg in dunkler Nacht. Wir schaffen es trotzdem rechtzeitig, sehen zuerst einen Silberstreif am Horizont, dann die ersten Umrisse weiter entfernter Vulkane. Ich rette zwischendurch einer Französin den Tag, die verzweifelt mit ihrem Smartphone in die Nacht blitzt. Ich schalten ihren Blitz ab und bastel ein Stativ aus einem Pappbecher. Dann erscheint die ganze Vulkanszene vor uns. Erst in grau, dann in farbig. Der Ausblick ist fast zu schön, um wahr zu sein. Später steigen wir auch noch auf den eigentlichen Mount Bromo Krater und bekommen eine kleine Dosis Schwefeldämpfe ab. Viel aufdringlicher ist aber der Aschestaub, der beim Laufen aufgewirbelt wird. Das schwarze Pulver dringt sogar durch Schuhe und Socken und am Abend sind meine Füße rabenschwarz. Billigflug Airlines und die Verbreitung von Smartphones haben die Art des Reisens sehr verändert. Musste man früher tagelang an Bord von muffigen Bussen durch Südostasien reisen, ist es heute oft nur eine Sache von ein paar Minuten, um den nächsten Billigflug mit dem Handy zu finden und zu buchen. Ich möchte für die Rückreise nach Bali ungern 14 Stunden im Bus und auf der Fähre verbringen und habe schon den passenden Alternativflug gefunden. Leider ist das Internet in der Vulkangegend nur eine wacklige und instabile Verbindung zur Außenwelt und ich kann den Bezahlvorgang für das Ticket einfach nicht abschließen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als einfach ohne Ticket am Airport aufzukreuzen. In Probolinggo verabschiede ich mich von Patrick, Gitty und Selma und setze mich in den Zug nach Surabaya, dort ist der nächste Flughafen. Am Flughafen gibt es wieder ordentliches Internet und ich versuche erneut zu buchen. Obwohl es mehr als einen Flug pro Stunde nach Bali gibt, sind alle Flüge für heute ausgebucht. Der Flughafen der drittgrößten Stadt Indonesiens ist gut ausgebaut und eine Nacht im Flughafenhotel würde nicht die Welt kosten. Ich will meinen Plan, heute noch nach Bali zu kommen, aber noch nicht ganz aufgeben und frage einen Flughafenpolizisten, ob es vielleicht noch einen Weg gibt, unter der Hand an eine Ticket für den Flug um 19:30 Uhr zu kommen. Der Beamte fragt kurz, ob ich Bargeld dabei hätte und dann wird er sehr aktiv. Ich bekomme einen zweiten Beamten zur Seite gestellt, der mir sofort strahlend alles über sein Liebesleben erzählt. Als Beamter Nummer 1 wieder zurückkommt, strahlt er auch: "Yes Sir, possible!" Das Ticket soll statt 24,- € im Internet, 37 ,- € kosten, dafür würde mir der Polizist aber auch behilflich sein, meinen Koffer an Bord zu bringen, ohne den Aufpreis dafür zahlen zu müssen. Nun strahle ich auch und hoffe nur, dass niemand anderes wegen mir seinen Flug heute nicht antreten kann. Auf dem Boarding Pass heiße ich zwar "Claassen Claassen", ganz ohne Vornamen und den Koffer bei der grinsenden Dame von Lost and Found abzugeben, fühlt sich irgendwie riskant an, aber als Sicherheit habe ich ja ein Foto von den zwei Ticket-Polizisten. Gestern hat mir noch jemand erzählt, dass Lion Air Indonesia auf der Schwarzen Liste der EU steht. Im Vorbeilaufen schaue ich mir die Boing 737-900 ER ein wenig an. Sie sieht sehr neu aus und es sind alle nötigen Flügel dran. Mit einer Stunde Verspätung heben wir ab. Noch beim Beschleunigen auf der Startbahn lehne ich mich zurück und schließe die Augen, schrecke aber sofort wieder hoch, als es kräftig rummst. Für einen Moment versuche ich beunruhigt zu analysieren, was so ein aufschlagähnliches Gefühl beim Start verursacht haben könnte. Die anderen Fluggäste bleiben gelassen und mir wird langsam klar, dass wir soeben in Bali gelandet sind. Es waren wirklich viel zu kurze Nächte in den letzten Tagen. Moped ins Kapselhotel, Licht aus, Ende.
Banyuwangi - Mt. Ijen, Java (Indonesien) Um 1:00 Uhr in der Frühe brechen wir auf, um den Ijen Vulkan zu besteigen. Der Weg nach oben ist lang und rutschig. Am Himmel funkeln Millionen Sterne, ansonsten sieht man nur den staubigen Pfad im Taschenlampenlicht. Meine Handleuchte, die ich gestern im Supermarkt gekauft habe, hat eine historische Glühbirne, schwache Batterien und als Bonus einen nervösen Wackelkontakt. Am Kraterrand schlagen uns giftige Schwefeldämpfe entgegen und es ist eiskalt, 5° C. Wir ziehen die mitgebrachten Gasmasken über und beginnen mit dem steilen Abstieg in den stockdunklen Kraterschlund. Immer wieder kommen uns Schwefelträger entgegen, die auf ihren Schultern Körbe mit gelben Gesteinsbrocken tragen, die 70 - 90 Kilogramm wiegen. Der Schwefel entsteht durch das austretende Schwefelgas, ganz unten im Krater. Sobald das Gas mit Luft in Berührung kommt, entzündet es sich zu blauen Flammen. Das Blaue Feuer des Mount Ijen. Die Minenarbeiter stechen den frisch entstandenen Schwefel mit Eisenstangen heraus und laden ihn dann in ihre Körbe. Obwohl sie dabei oft von den Schwefelgasschwaden verschluckt werden, tragen sie keine Gasmasken. Ihre Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren. Den Schwefel benutzt die Zuckerindustrie der Region, um Zucker zu bleichen und auch die Pharmaindustrie kauft hier das gelbe Gestein ein. Der Schwefel könnte aber statt dessen ganz einfach von den Müllhalden der Welt beschafft werden, da die Industrie mehr als genug Schwefel als Abfallprodukt erzeugt, es ist aber schlichtweg billiger, die Schwefelträgern zu beschäftigen, die mit ihrem Knochenjob jeden Tag ihr Leben auf's Spiel setzen. An einem Tag verdient ein Schwefelträger um die 9,00 €. Eigentlich darf niemand in den Krater absteigen. Die giftigen Dämpfe können einem ohne Gasmaske schnell das Bewusstsein rauben und der türkisblaue Kratersee ist ein gefährliches Gemisch aus Salz- und Schwefelsäure. Kein lebensfreundlicher Ort, aber schaurig schön. Auf dem Kraterrand versuchen einige ehemalige Schwefelträger kleine Figuren, die sie aus Schwefel geschnitzt haben, an Touristen zu verkaufen. Sie erzählen, dass sie sich bei der Arbeit in der Mine so verletzt haben, dass sie nun dort nicht mehr arbeiten können. Verträge oder Versicherungen gibt es für die Arbeiter nicht. Jeder arbeitet hier auf eigene Rechnung und sorgt selbst für Abbau, Transport, Wiegen und Verladen des Schwefels. Nach dem Vulkan ist vor dem Vulkan. Morgen früh möchte ich mit Patrick aus Manila auf den Mount Bromo steigen, der allerdings fünf Zug- und zwei Busstunden entfernt ist. Da wir in einem kleinen Vorort von Banyuwangi, in einem winzigen Familienhotel wohnen, ist der Bahnhof nicht zu Fuß zu erreichen. Taxis gibt es keine, aber die Mutter und Aung, einer ihrer Söhne, bringen uns mit zwei Mopeds zur Station. Mein grüner Rollkoffer ist viel zu groß, um ihn zwischen Lenker und Sattel zu klemmen. Aung macht das trotzdem, kann jetzt den Lenker aber kaum noch bewegen. Er lacht und ruft beim Losfahren: "Start praying now!" Geld will die Familie für den Transport nicht annehmen. Die Fahrt in der Economy Class hat fast einen ganzen Euro gekostet, die Klimaanlage funktioniert fast zu gut und an jedem Platz gibt es Steckdosen. Die Fahrt geht an Reisfeldern vorbei und durch Dörfer mit winkenden Kindern (und Erwachsenen), im Hintergrund immer wieder Vulkane. Eigentlich wollten wir im Zug etwas Schlaf nachholen, wir unterhalten uns aber viel zu gut. Patrick erzählt von seinen Erfahrungen als Softwarentwickler für die Deutschen Bahn und dass er sich oft an die deutschen Bürozeiten halten muss, was bedeutet, dass er in Manila mitten in der Nacht am Schreibtisch sitzt und mit Frankfurt telefoniert.
Kuta, Bali - Banyuwangi, Java (Indonesien) Kuta ist für die Australier so ähnlich, wie der Ballermann für die Deutschen. Schon am Morgen sieht man unförmige, blasse Körper mit Bierflaschen in der Hand durch die Gassen latschen, in denen Verkäufer ihre Waren (hauptsächlich T-Shirts, Sonnenbrillen und Raubkopien) anpreisen. "Yes, very cheap, look!" Wie auf Mallorca, ist das Meer aber trotzdem sehr schön und ich genieße das leckere Essen zu Spottpreisen. Im Hotel lerne ich beim Zähneputzen Patrick aus Manila (Philippinen) kennen. Er entwickelt dort Software für die Deutsche Bahn. Deshalb verbringt er auch jedes Jahr mehre Wochen in Frankfurt und kann schon ein wenig Smalltalk auf Deutsch. Ich möchte heute gleich weiterfliegen nach Banyuwangi auf Java um auf den Ijen Vulkan zu steigen. Mit dem Bus und der Fähre dauert das den ganzen Tag, ich habe aber ein Flugticket für 18,- € ergattert und brauche so nur 30 Minuten Flugzeit. Patrick bucht noch mit Zahnbürste im Mund auf seinem Handy auch so ein Flugticket und wir beschließen, die nächsten Vulkane gemeinsam zu besteigen. Obwohl der Ticketpreis unschlagbar günstig ist, ist Garuda Indonesia keine Billigairline. Deshalb kann man sein Gepäck auch ganz gratis mitnehmen, ich bekomme gratis den Notausgangplatz und es gibt auf dem Miniflug in der Propellermaschine sogar eine kostenlose Mahlzeit, mit Nachtisch und Getränk. In der kleinen Maschine ist alles im Puppenhausmaßstab gehalten. Wenn ich mich strecke, berühre ich im Sitzen mit dem Kopf die Decke. So ähnlich ist auch der Flughafen in Banyuwangi. Wie ein Spielzeugset "Abenteuer Flughafen." Ein kleiner Tower, eine Abstellfläche für ein Flugzeug, ein Sicherheitspersonal, ein Gepäckwagen und es gibt ein Gepäckförderband (3 Meter lang) im Empfangsgebäude das in etwa so groß wie eine Bushaltestelle ist. Wir müssen eine halbe Stunde auf ein Taxi warten, die zwei Taxis vor Ort sind nämlich schon ausgebucht. Das Warten lohnt sich aber, denn unser Taxichauffeur (Nummer 009) hat sein Tablet vor den Rückspiegel geklebt, um darauf Karaokevideos abzuspielen. Während der Fahrt, die fast länger als der Flug ist, gibt er uns eine Einführung in die aktuelle indonesische Musikszene. Die meisten Songs klingen wie eine Mischung aus Modern Talking und Helene Fischer.
Kota Kinabalu, Borneo (Malaysia) - Kuta, Bali (Indonesien) Die Welt kostet exakt 9,99 €. Jedenfalls als Karte für das Handynavi. Weil das Leben zu kurz für die ganze Welt ist und vor allem, weil der Speicherplatz auf dem Smartphone zu klein für die ganze Welt ist, lade ich nur Indonesien runter. Ich habe genug Dschungel gesehen und es ist noch Zeit für ein wenig Vulkanabenteuer in Java und Bali. Der Reiseführer für Indonesien ist ernsthaft teurer als der Flug nach Bali. Ich bin inzwischen Frequent Flyer bei Air Asia, der besten Billigairline der Welt. Die machen wirklich alles richtig. Die Buchung vom Handy aus, das Einchecken und auch das Einsteigen durch zwei Eingänge geht richtig schnell und die Tickets sind superbillig. Was will man mehr? Beinfreiheit? Nein, das kann man für das Geld nicht verlangen. Der Abstand von meiner Rückenlehne zum Vordersitz ist geschätzte 10 cm kürzer als meine Oberschenkel und ich bin auf das Verständnis meiner Vorsitzerin angewiesen. Kaum haben wir abgehoben, versucht die Dame mit Schwung ihre Rückenlehne nach hinten zu biegen. Das kann rein mechanisch nicht funktionieren, es sei denn meine Oberschenkel bekommen ein zusätzliches Gelenk, woran ich aber nicht so sehr interessiert bin. Ich versuche der Dame höflich auf Englisch mein Mitgefühl auszudrücken, dass ihr Vorhaben an meinen Beinen scheitern wird, und dass ich ihr sehr verbunden wäre, wenn sie die Versuche einstellen würde. Recht unflätig bekomme ich - ebenfalls auf Englisch - an den Kopf geworfen, dass sie für ihren Platz gezahlt hätte und es nun auch bequem haben will. Bei Ihrem Freund rechtfertigt sie sich anschließend lauthals, dass das ja nicht ihr Problem sei - auf Deutsch. Meine Kniescheiben sind kurz vor dem Zerbersten und ich stehe sicherheitshalber auf und bemerke, dass ich das Kabinenpersonal mal fragen werde, ob es eine Lösung gibt. Und ich bleibe beim Englisch, um den Giftzahn nicht bloßzustellen. Zack, ist die Rückenlehne ganz hinten und der peinlich berührte Freund wird auf Deutsch belehrt, dass ich dann halt nicht mit nem Billigflieger fliegen darf, wenn ich da nicht reinpasse. Die Stewardess versteht das Problem, darf mich aber nicht auf den teuren und noch freien Notausgangsitz mit viel Beinfreiheit umsetzen. Das ändert sich aber ganz schnell, als die explosive Dame schon bei Annäherung von mir mit der Flugbegleiterin im Schlepptau ihren Ärger viel zu laut in die Kabine entlädt. Ich ziehe um und strecke mich gemütlich aus, während sich Sitz 22C schimpfend als Sieger feiert. "Na siehste, geht doch." Nach der Landung am Gepäckband, treffe ich das Pärchen wieder und entschuldige mich nochmal für die entstandenen Unannehmlichkeiten (nach 15 Jahren als Lokführer bei der DB kann man das sehr gut). Danach frage ich ganz scheinheilig: "Where do you come from?" Sie: "Germany." Ich, total überrascht: "Germany, ich auch, was für'n Zufall!" Für den Weg vom Airport zum Hotel wähle ich das Gefährt mit der allermeisten Beinfreiheit: Mofa. Das geht auch mit 20,4 Kg Koffer sehr gut. Meine Schlafkapsel im Hotel misst sehr genau 2 Kubikmeter, die aber klug verbaut sind, so dass meine Beine grenzenlose Freiheit genießen. Bevor ich von Borneo aus losgeflogen bin, hab ich den Tag mit Carlos aus Berlin vertrödelt. Er ist seit einigen Jahren weg aus Deutschland, hat eigentlich Maurer gelernt, dann Flottenmanagement betrieben, zuletzt lange in Australien gearbeitet und demnächst ist er Helikopterpilot im Outback. Er interessiert sich für einfach alles, erzählt mitreißend und kann gut mit Menschen. Weil er aufgeschlossen für Neues ist, empfehle ich ihm die Laufbahn als Lehrer, die spannender ist, als es erstmal klingt. Ich glaube, er überlegt es sich ernsthaft. Nicht wahr, Carlos ;-)?
Kota Kinabalu, Borneo (Malaysia) Der Herr oben links ist Michael, Gründer und Chef des Global English Centers in KK, die Dame in der Mitte ist Clio, die mir den kleinen Suzuki vermietet hat und wir befinden uns in einer Karaokebar. Weil Clio wusste, dass ich Lehrer bin, hat sie, während ich mit dem Auto unterwegs war, ein Treffen mit ihrem Bekannten Michael organisiert. Der ist gerade auf der Suche nach Englischlehrern für seine Schulen in KK, Kuala Lumpur, Taiwan, Japan und China. An dem Job bin ich zwar nicht wirklich interessiert, aber das Vorstellungsgspräch wird ziehmlich lustig und unterhaltsam. Nachdem ich erfahren habe, wie Michael, der in Australien aufgewachsen ist, aus einer Schnapslaune heraus vor 17 Jahren die erste internationale Sprachschule in Borneo gegründet hat, damit schnell sehr erfolgreich geworden ist und nachdem wir die gegenseitige Interessen geklärt haben, ist Singen angesagt. Die Auswahl an englischsprachigen Liedern ist stark begrenzt, ich versuche mich an "Fading Like a Flower" von Roxette. Danach noch ein Duett zusammen mit Clio, "Dancing Queen" von Abba. Clios 18-jähriger Sohn Danilo spielt solange Dart. Die Dartscheibe ist vernetzt und Danilos Gegner aus Kuala Lumpur ist auf einem Monitor zu sehen. Clios Mann verwickelt mich in ein langes Gespräch über China. Er ist sich sicher, dass China die weltweite Führungsrolle in allen Bereichen übernehmen wird. Er ist sich nicht sicher, ob das gut ist oder nicht. Aber es wird so kommen, da ist er sich sicher. Europa, Russland und Amerika werden das akzeptieren müssen. Am Ende des Abends, haben wir alle ordentlich Spaß gehabt und wir brauchen nichtmal für die Getränke zu bezahlen, weil Clio den Besitzer gut kennt. Den Tag vor dem Karaokeabend habe ich weitgehend mit Büroarbeit vebracht. Das Büro ist der Foodcourt der Suria Sabah Shopping Mall und die Arbeit ist das Vorbereiten einiger Projekte für das neue Schuljahr. Dank Dropbox habe ich immer alles zum Arbeiten dabei. Dass es im Foodcourt ziehmlich leckeres Essen gibt und die Aussicht durch die Glasfront auf die Inseln vor der Küste phänomenal ist, stört beim Arbeiten kaum.
Sandakan - Kota Kinabalu, Borneo (Malaysia) Irgendwie ist es gestern sehr spät geworden und ich bin erst um 3:00 Uhr ins Bett gekommen. Sehr ungünstig, weil ich heute von der Ostküste (Sandakan) an die Westküste (Kota Kinabalu) zurückfahren muss. Das wird den ganzen Tag dauern. Anja kommt zum Verabschieden noch mit auf die Straße, auch um zu schauen, ob ich ein Parkticket bekommen habe. Ja, ich habe eins bekommen. Und während ich das Ticket bezahlen gehe, bekomme ich den nächsten Zettel an die Scheibe. Dann bin ich aber unterwegs und habe als Begleitung nur noch Cira, das Löwenmaskottchen der West View Primary School Singapore, Benny, den Lego Astronaut aus meiner Klasse und den Elefanten von Milkys Familie. Ich nenne den Elefanten "Halo", weil die Männer der Familie das so schön im Auto gesungen habenund weil Dadut so ein großer Beyoncé Fan ist. Ich fahre und fahre, hole mittags das Frühstück nach und fahre weiter. In Poring unterbreche ich die Fahrt kurz, um auf einem schwankenden Hängeweg durch die Baumwipfel zu laufen. Der Weg dient haupsachlich als Selfiehintergrund für die quikenden Touristen. Der Inder vor mir versucht mitten auf dem Weg ein nicht verwackeltes Selfie mit seinem Handy zu schießen, was ungefährt 500 Anläufe benötigt. Um nicht erst nachts in KK anzukommen, bin zügig unterwegs. Etwas zu zügig. Hinter einer Kuppe fängt mich die Polizei ab und ich darf links ranfahren. Nachdem der Polizist meine Papiere kontrolliert hat und die Plüschtiere gekrault hat, sagt er: "You have German Autobahn driving skills." Dann lacht er: "Welcome to Malaysia, have a save trip." Und dann darf ich ungestraft weiterfahren. Songhiu und Sebastian sind auch wieder in meinem Schlafsaal. Songhui könnte sich vorstellen, mit mir zur Karaoke zu gehen und Manuel würde mich mit seinem gerade eingeflogenen Freund mit zum Essen nehmen, aber ich liege schon um 20:00 Uhr im Bett und bin total müde. Und überhaupt habe ich gerade gar keinen Hunger und keine Lust auf Asien. Eine halbe Stunde später weiß ich auch warum. Ich bekomme Fieber, Schüttelfrost und mir ist schlecht. Ich entschärfe die Klimaanlage noch etwas mehr, habe aber trotzdem das Gefühl, auf Eisklötzen zu liegen, gleichzeitig glühe ich vor mich hin, dass die Matraze eigentlich Brandlöcher bekommen müsste. Die Decke ist ein Witz und ich versuche mich zusätzlich mit Handtüchern und Pullis zuzudecken. Ich lenke mich mit einer Folge TKKG Hörspiel ab. Sehr trivial, aber ein tröstliches Stück Heimat. Am morgen ist der ganze Spuk zum Glück vorbei und das Fieber weg. Jetzt hab ich auch wieder Lust auf Asien. Und tierisch Hunger.
Sungai Kinabatangan - Sandakan, Borneo (Malaysia) Links und rechts sausen Palmenplantagen vorbei und im Radio dröhnt "Highway to hell." In Wirklichkeit ist es ein highway to smell, denn was uns an unserem Ziel, der Gomantong Höhle, erwartet, ist zuerst unglaublicher Gestank. Die Höhle an sich ist schon beeindruckend, man kann sich aber gar nicht richtig darauf konzentrieren. An der Decke hängen Fledermäuse - es müssen Zehntausende sein. Auf dem Boden darunter türmt sich der vermutlich größte Scheißhaufen (sorry) der Welt auf. Wie Sanddünen, nur in eklig. Und mit bestialischem Gestank. Auch auf den Wegen läuft man meistens auf einer weichen Matte aus Fledermauskot. Manchmal knackt es, dann ist man auf eine Kakerlake getreten. Die laufen überall - wirklich überall - herum und sind sehr mit dem Fledermist beschäftigt. Beim Laufen überlege ich mir die ganze Zeit, was ich nur mache, wenn ich auf dem glitschigen Weg ausrutschen sollte. Am Geländer festhalten? Nein!!! Hinfallen und die Klamotten gleich vor der Höhle entsorgen? Auch blöd. Manchmal darf man eben einfach nicht ausrutschen. Nach der gründlichen Schuhreinigung am Ausgang der Höhle sehen wir Orang Utans, die sich ganz in der Nähe des Wegs, von Ast zu Ast hangeln. Das ist wirklich sehr schön, zumal wir sowieso am Nachmittag in Sepilok im Orang Utan Reservat vorbeischauen wollten. Am Abend sind wir mit der Familie von Milky verabredet, die wir am "Tip of Borneo" kennengelernt haben. Auf der Fahrt im Familienvan wird die Beyoncé CD aufgedreht und als "Halo" kommt, singen alle leise mit. Als Geschenk bringen wir ein paar Kilo von den herrlichen Früchten mit, die es hier überall gibt. Milky verdient sein Geld als Masseur, sein Bruder Dadut ist Hochzeitsplaner und verkleidet sich auch gerne mal selbst als Frau, Lang ist Mitarbeiter im Forstamt und Adam ist fünf und besucht die Chinesische Schule. Das Reihenhaus hat sich Milkeys Schwester gerade gemeinsam mit ihrem Mann gekauft. Ihre Mutter und Lang wohnen auch dort. Ihr Mann ist nur alle drei Monate zuhause, er ist Seemann. Wir erfahren viel über die Familie, über das Leben in Malaysia und wir blättern mehrere Alben mit pompösen Hochzeitsfotografien durch. Zum Abschied bekommen wir jeder drei Kistchen Krabbenröllchen, Kekse und Gebäck und einen Stoffelefanten.
Kota Kinabalu - Mount Kinabalu - Sungai Kinabatangan, Borneo (Malaysia) Die Sonne ist noch gar nicht aufgegangen, als ich von KK aus aufbreche. Anja hat sich entschieden, noch bis Sandakan mitzukommen. Der kleine Suzuki kämpft mächtig mit den Bergstraßen. "Small engine - ok?", meinte die Vermieterin noch, als ich den Wagen vor ein paar Tagen abgeholt habe. Ich kompensiere das mit Bleifuß und wir kommen ganz ordentlich voran. Der höchste Berg Südostasiens, der Mount Kinabalu (4097 m) erhebt sich majestätisch aus den morgendlichen Dunstschwaden. Eigentlich wollte ich da raufklettern, ein Erdbeben im Juni hat aber die Wege zerstört und 16 Menschenleben gefordert. Unter den Opfern waren auch Schüler aus Singapur. Die Regierung hat eine Erklärung für das Erdbeben: Einen Tag vor dem Beben, hatten westliche Touristen sich auf dem Berg dem Trend der Nacktselfies hingegeben und ihre Fotos auch gleich bei Facebook gepostet. Das hat die Berggeister erzürnt und den Berg beben lassen... Am Sungai (Fluss) Kinabatangan hört die Straße und damit auch die Zivilisation auf. Mit einem Boot fahren wir den schokoladenbraunen Fluss entlang und sehen dabei Orang Utans, Nasenaffen, Makaken, Kingfisher und Nashornvögel. Die Flussfahrt ist ziehmlich spannend und deshalb machen wir gleich noch eine zweite Fahrt in der Nacht. In der mond- und sternlosen Nacht tuckern wir mit einem großen Suchscheinwerfer durch den Dschungel. In den Bäumen am Ufer blinken immer wieder kleine Glühwürmchen und wir sehen zwei kleine Krokodile im Wasser. Die Geräusche des Regenwaldes sind in der Nacht viel leiser und auch der Motor ist kaum noch zu hören. Niemand redet, alles blickt gespannt ins Dunkel. Bis Anja laut aufschreit. Ein Fisch ist aus dem Wasser ins Boot gesprungen und zwar genau auf ihren Schoß.
Wir lassen den Abend noch entspannt mit Axel, Sebastian und Noriko ausklingen. Noriko ist eine Lehrerin aus Japan, die schon öfter in Deutschland war. Die Deutschen findet sie sehr rationell und emotionslos. Für japanische Vorstellungen mag das ein Kompliment sein. Kudat - Kota Kinabalu, Borneo (Malaysia) Heute geht es wieder zurück in die Zivilisation nach KK (Kota Kinabalu). Auf der Fahrt wechseln sich schön asphaltierte Straßen und noch schönere Schotterpisten ab und ich schaffe es, mit dem Auto nur ein einziges Mal (in einer fiesen Schlaglochserie) aufzusetzen. Die geniale Abkürzung, die auf der Karte so verlockend aussieht, entpuppt sich als eine Sackgasse. Zumindest wenn man Wert darauf legt, das Auto mitzunehmen. Abrupt endet die Straße am Fluss und mündet in eine schaukelnde Hängebrücke, die nur für mutige Fußgänger geeignet ist. Trotz fehlenden Gittern, durchgebrochenen Latten und rostigen Aufhängungen, trauen wir uns über die Brücke. Bei den Einheimischen sieht das Überqueeren allerdings eleganter aus, als bei uns. Und überhaupt müssen wir wieder umdrehen, weil wir das Auto ja tatsächlich auf die andere Seite bringen müssen....
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