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Ägypten

Zweicrashtag

8/2/2016

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Kairo - Luxor
Die Mission für heute lautet: Hole dir einen Mietwagen und fahre durch die Wüste ins 650 Kilometer entfernte Luxor. Wäre es ein Computerspiel, gäbe es zwei Balkenanzeigen am Bildschirmrand. Eine für die verfügbare Zeit, eine für Energie. Als ich das Haus um 8:00 Uhr verlasse, sind alle Anzeigen auf 100%.

Level 1 - Finde dein Fahrzeug
Das Einstiegslevel hat es in sich. Der Uber-Fahrer fragt dreimal nach, ob die Adresse wirklich richtig ist. Ja, die Adresse steht genauso in meiner Mail von Europcar und auch auf der Webseite der Autovermietung ist die Adresse inklusive Kartenansicht genau so veröffentlicht. Komisch finde ich die Location auch. Und ich habe verstanden, dass die Adresse "106 Town Center, 90th Street, 5th Settlement", nicht im Stadtzentrum liegt. Als ich im Gewerbegebiet aussteige, bin ich noch ganz optimistisch. Ich werd mich einfach durchfragen. Bei McDonalds und bei DHL, die an der angegebenen Adresse sind, weiß niemand etwas von einem Autovermieter. Man schickt mich aber in eine andere Straße. Dort wäre die Adresse 106 Town Center. Nach 20 Minuten Fußweg mit Rollkoffer stehe ich vor dem blauen Gebäude von Microsoft. Auf dem Boden vor dem Eingang steht in großen Buchstaben: CTC. Cairo Town Center vielleicht? Ich frage einen Schlipsträger, der vor der Türe eine Zigarette raucht. Er kennt die Adresse nicht, schickt mich aber zu einem Büro auf der anderen Straßenseite (dort arbeitet jemand der sich hier auskennt) und verspricht solange auf meinen Koffer aufzupassen. Ich frage noch geschätzte 20 weitere Leute, werde einmal zum Tee eingeladen, laufe bestimmt 10 Kilometer durch die Gegend und meine verfügbare Zeit um noch bei Tageslicht nach Luxor zu kommen schrumpft rapide. Auch Anrufe bei Europcar bleiben erfolglos. Niemand nimmt ab. Um 10:30 Uhr gehe ich in einen Vodafone Shop, um mir mobiles Internet zu besorgen. Vielleicht hilft das. Das Aktivieren der Simkarte schlägt erst mal fehl und nicht nur meine Zeit schwindet, jetzt wird auch die verfügbare Energie meines Handys langsam geringer. Dabei brauche ich dringend einen vollen Akku um später mit dem Auto den Weg zu finden. Dafür hat die Dame von Vodafone eine Freundin, die bei Europcar arbeitet. Ein toller Zufall. Schnell ist eine vernünftige Telefonnummer organisiert und ich erfahre, dass die Adresse, die ich gesucht habe, seit zwei Jahren nicht mehr existiert. Ich soll doch schnell zum Flughafen kommen.
Level 2 - Überlebe die Taxifahrt
Schnell ist das Motto des Taxifahrers, der mit zum Flughafen bringt. Sein Tacho funktioniert nicht mehr, das Gaspedal dafür umso besser. Ich versuche mich auffällig anzuschnallen, was auf der Rückbank nicht geht. Er versteht meinen dezenten Hinweis nicht. Darum schwindel ich ihn etwas an und behaupte, ich hätte es gar nicht eilig. Auch das wirkt nicht. Weil der Chauffeur so auf's Rasen konzentriert ist, verpasst er glatt die Ausfahrt zum Flughafen. Das ärgert ihn ganz gewaltig. Nach einer kleinen Ewigkeit kommt eine Stelle zum Umdrehen. Allerdings nicht für unsere Fahrtrichtung, sondern für den Gegenverkehr. Das stört den Fahrer nicht im Geringsten, er beweist stattdessen, dass er auch rückwärts rasen kann. Er schießt rückwärts aber ohne Rücksicht in den Gegenverkehr. Ein Auto versucht uns auszuweichen, rammt dabei einen weiteren Wagen. Beide Fahrzeuge geraten ins Schleudern und driften von der Fahrbahn in den Sand. Dabei wird ein kleiner Baum umgerissen und eine Scheibe geht zu Bruch. Verletzt ist niemand. Zu zehnt versuchen wir die Autos wieder aus dem Sand zu schieben, was aber nur bei einem Wagen gelingt. Als wir wieder unterwegs sind, versucht der Fahrer die verlorene Zeit aufzuholen. Weil noch mehr Tempo nicht geht, fügt er aggressiven Fahrstil hinzu. Als er sich zwischen zwei Fahrzeugen - die sich anderthalb Fahrspuren teilen - durchdrängen will passiert es. Wir schrammen am rechten Auto entlang und stoßen fast gleichzeitig an das Heck des linken Fahrzeugs. Ohne dabei anzuhalten wird kurz durch die Scheiben geschimpft und schon sind wir weg.
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Level 3 - Energiemanagement
Der Agent von Europcar fragt mich, ob ich nicht einen Fahrer zum Auto dazubuchen möchte, die meisten Europäer würden das tun. Ich überzeuge ihn: "Trust me, I'm from Germany, I can handle the traffic. We invented the car and we have freeways without speed limit." Als ich noch hinzufüge, dass mein Taxi auf dem Weg zwei Unfälle hatte und ich lieber selber fahre, muss er sehr lachen und schenkt mir erstmal einen Tee ein.
Als ich Kairo hinter mir gelassen habe, ist es 15:30 Uhr. Meine imaginäre Zeitverfügbarkeitsanzeige ist im roten Bereich, die Energieanzeige am Handy sieht auch nicht so gut aus. Die ersten 600 Kilometer durch die Wüste werde ich wohl finden, aber dann bräuchte ich Google Maps eigentlich schon. Allerdings ist der Radioempfang gleich nach den ersten Kilometern Wüste weg. Ohne Musik durch die Gegend fahren ist wie ein Computerspiel ohne Soundtrack. Also stöpsel ich das Handy ans Radio und schon macht das Fahren richtig Spaß. Damit der Akku eventuell doch durchhält, versuche ich alles abzuschalten, was nicht unbedingt nötig ist. Die Route habe ich mir vorher nochmal genau eingeprägt und ich bilde mir ein, meine Unterkunft auch ganz ohne Karte finden zu können.
Ich spüre, dass es um meine eigene Energie auch nicht mehr so optimal bestellt ist und investiere etwas kostbare Zeit in einen Stop an einem Roadhouse. Die verstreichende Zeit verwende ich gleichzeitig als Investition in Akkuladung. Ich habe Hunger und kann wählen zwischen Chips, Keksen, Softdrinks und Wasserpfeife. Bis auf die Wasserpfeife nehme ich alles.
Draußen am Parkplatz werde ich angesprochen und zum Tee eingeladen. Weil die Teekanne leer ist, bekomme ich ersatzweise eine Dose Cola. Ich frage meine Parkplatzbekanntschaft, ob denn auch mal eine Tankstelle in der Wüste kommen würde. Ja, irgendwann...
Während der Weiterfahrt sieht die Energieanzeige so aus: Mein Magen - fast voll. Handy - kritisch. Autotank - noch ok, es sind aber noch 400 Kilometer Wüste. Als die Sonne untergeht, kurz bevor ich richtig nervös werde, kommt dann doch noch eine Tankstelle.
Um 22:30 Uhr habe ich mein Ziel mit 4% Handyakkuladung, Musik bis zum Schluss, noch einer zweiten Ladung Chips und Keksen und nur einmal Verfahren erreicht. Mission erfüllt.
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