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Äthiopien

Ein Tag im Bus

29/3/2016

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Mekele - Lalibela
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Gestern Abend habe ich nach den drei Vulkan- und Wüstentagen die Dusche sehr ausgedehnt genossen und mich danach ins Bett gelegt, in etwa wie ein Seestern und ohne Decke. Ein paar Stunden später bin ich wieder wach, weil ich nun auch so genoppte Haut habe wie ein Seestern. Ich bin an allen Armen und Beinen so übertrieben zerstochen, dass die Moskitos, bestimmt schon vor lauter Blutdruck geplatzt sind. Und ich dachte es gibt hier am Rande der Wüste gar keine Mücken. Ich hole also die Chemiekeule und zerstäube den halben Flascheninhalt. Danach wickel ich mich in das Bettuch ein, so dass nur noch die Nase rausschaut.

Kurz nach 5:00 Uhr stolper ich hastig aus dem Hotel. Spät dran. Noch schnell am Geldautomat vor dem Hotel den Bargeldvorrat aufstocken. Aber der Automat hat andere Pläne. Meine Kreditkarte nimmt er bereitwillig an, dann spielt er Eiszeit und friert den Bildschirm ein. Keine der Tasten ändert irgendwas an der Situation. Es dauert ganz schön lange, bis ich den Automaten aus seiner Nische gezerrt habe. Wenn mich jetzt jemand sieht... Hinter dem Automat finde ich was ich suche - den Stecker. Ausstöpseln, einstöpseln, warten. Beeep, brrrrrrrrrrr, sssst, klack, da ist meine Karte wieder. Juhu. Ich bin sogar so nett und wuchte den Geldkasten wieder zurück an seinen Platz und hoffe, dass er keinen Erschütterungsalarm hat.

Ich komme gerade noch rechtzeitig zum Busterminal um den letzten Sitzplatz im Bus nach Woldia zu ergattern. Die Fahrt wird 6 Stunden dauern und dann noch einmal 7 Stunden bis Lalibela. Die Sitzreihen im Bus sind so eng, dass es schon für die kleinen Äthiopier recht unbequem ist. Dass es 5 Sitze in jeder Reihe sind, macht die Sache auch nicht besser und die füllige Dame neben mir hat ihren Blechschüsselschatz in einer superprallen Tüte auf dem Schoß. Mir bleibt knapp die Hälfte meines Sitzes und meine Beine sind irgendwo in unmöglichen Winkeln unter dem Gepäck im Gang verklemmt. Bewegen unmöglich. Ich denke Stehen wäre angenehmer, dass geht aber aus Platzmangel nicht. Umglaublicherweise kann ich die Fahrtzeit als Arbeitszeit nutzen. Ich schreibe einige wichtige Mails, bereite ein Projekt vor, höre Musik und chatte mit Freunden und gratuliere einer Schülerin zum Geburtstag.
Der zweite Bus ist noch viel enger und kleiner. Als ich einsteige, sind schon alle Plätze belegt. Der Fahrkartenverkäufer verscheucht eine junge Damen von der letzten Reihe und platziert sie auf dem Motorblock neben dem Fahrer. Ich soll mich auf den freien Platz setzen. Ich protestiere wehement und möchte auf keine Fall, dass die Dame wegen mir die ganze Fahrt ohne Lehne und ohne Fußraum auf dem Motor sitzen soll. Keine Chance, alle Insassen inklusive der zwangsversetzten Dame sind sich sicher, dass das so sein muss. Es ist mir wahnsinnig unangenehm, aber tatsächlich ist der Mittelsitz in der letzten Reihe der einzige Platz an dem ich meine Beine unterbringen kann. Die Reihe vor mir kann nun meine Oberschenkel als Armlehne benutzen. Als der Ticketverkäufer zum Kassieren kommt, zahle ich den gleichen Betrag wie die Einheimischen.

Zwei Stunden vor dem Ziel wird es etwas leerer im Bus. Das Mädchen neben mir ist vielleicht 12, reist ganz alleine und muss sich ständig übergeben. Es ist eine Straße, die nur mit Allradfahrzeugen befahrbar ist - und offensichtlich mit unserem ungefederten Bus. Ich versuche sie mit ein paar Grimassen aufzumuntern. Funktioniert nicht. Eine Unterhaltung kommt auch nicht zustande. Das winzige durchsichtige rosa Tütchen ist schon so voll, dass ich erkennen kann, dass sie abwägt ob ein erneuter Schwall da überhaupt noch rein passen würde. Ich zaubere den Zipfel eines Gelben Sacks aus meinem Rucksack und gebe ihr zu verstehen, dass sie sich jetzt keine Sorgen über die Füllkapazität mehr machen machen muss. Ich ziehe übertrieben dramatisch den gigantischen Beutel Stück für Stück aus dem Rucksack und tue dabei so, als ob ich selbst nicht fassen kann wie riesig der Gelbe Sack ist. Jetzt muss sie doch lachen. Sie bekommt den Plastiksack und ich lege noch einen Halsbonbon drauf und behaupte, der sei superheilsam für den Magen. Den Rest der Fahrt schauen wir Fotos auf meinem Handy an, spielen Tic-Tac-Toe und den gelben Sack hat sie gar nicht mehr benutzt.
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