Wind Cave - Gunung Gading National Park - Matang Wildlife Research Center - Kuching, Borneo (Malaysia) Am Eingang der Wind-Höhle steht, man solle neben einer Lampe, Insektenschutzmittel und zur Sicherheit Wasser und Notverpflegung mitnehmen. Wie aufregend! Die unterirdischen Gänge sind nicht beleuchtet, man darf trotzdem ganz alleine hinein. So richtig groß ist die Höhle aber nicht, ein Verlaufen ist unmöglich und auch die Notverpflegung erscheint mir übertrieben. Es reicht aber, um sich ein wenig im Stockfinsteren zu gruseln. Am Beginn der Grotte hängen tausende fiepende Fledermäuse von der Decke und es riecht streng. Bei jedem Tropfen, der mich auf dem Arm trifft, hoffe ich, dass es nur Wasser ist. Meine Taschenlampe lockt Fliegen, Mücken und andere Fluginsekten hinter mir her, ins ewige Dunkel. Für ein Foto stillzuhalten, ohne dabei von Mücken komplett leergesaugt zu werden ist nicht möglich. Das "superstrong" Mückenspray, scheint im Dunklen nicht zu wirken und ich flüchte mit zwei dicken Stichen im Gesicht zurück ans Tageslicht. Die Stiche an den Armen zähle ich lieber nicht. Wo sind eigentlich die Fledermäuse, wenn man sie braucht? Zu Hilfe Batman! Die Pflanzenart mit den größten Blüten der Welt heißt Rafflesie. Die Blüte kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen. Soviel Positives sei gesagt. Ansonsten ist die Pflanze ein Vollschmarotzer, verströmt während der Blütezeit Duft von gammeldem Fleisch und überhaupt blüht sie überhaupt nicht, obwohl ich sie extra besuchen fahre. Eigentlich ist das aber auch nicht so tragisch, denn der Gunung Gading Nationalpark, in dem die seltene Pflanze heimisch ist, hat wunderbare Dschungeltreks zu bieten und einen kleinen Wasserfall. Ich klettere gerade auf den großen Steinen und quer im Wasser liegenden Baumstämmen umher, als es anfängt zu regnen. Das macht die Steine und Stämme so unglaublich rutschig, als ob jemand Schmierseife draufgekippt hätte. Erst finde ich das noch lustig, dann frage ich mich aber ernsthaft, wie ich denn den Wasserfall wieder herunterkommen soll, ohne mir was zu brechen. Na ja, die Knochen sind heile geblieben, ich bin aber etwas nasser geworden, als geplant. Auf dem Rückweg durch den Wald entlädt sich ein mächtiges Gewitter und der Regen prasselt auf das Blätterdach. Auf dem Rückweg nach Kuching wähle ich eine andere Route. Der Regenwald weicht weiten Monoplantagen. Ölpalmen soweit das Auge reicht. Mittendrin, die Palmölmühle. Palmöl ist das billigste Pflanzenöl auf dem Markt und wird deshalb von der Lebensmittelindustrie gerne und häufig verwendet, in Margarine zum Beispiel. Noch belietber ist das Öl bei Produzenten von Ökostrom. Die schöne Rechnung, von der Nachhaltigkeit dieses Brennstoffs geht nicht auf, wenn man richtig hinschaut. Es wird bei der Verbrennung zwar nur das CO2 freigesetzt, dass die Palmpflanze während ihres Wachstums gebunden hat, wenn Regenwald brandgerodet wird, um Anbauflächen für die Palmen freizumachen ist das ökologisch jedoch alles andere als nachhaltig. Ein Großteil des weltweit produzierten Palmöls kommt aus Borneo und Deutschland ist einer der Hauptabnehmer. Inzwischen hat die deutsche Politik eingelenkt und die Subventionierung von Palmöl als erneuerbare Energiequelle eingestellt. Eine Folge der Brandrodung ist, dass der Lebensraum der Orang Utans so klein geworden ist, dass sie akut vom Aussterben bedroht sind. Im Matang Wildlife Forschungszentrum ist man bemüht mit einem Fortpflanzungsprogramm dagegenzuhalten. Tierärzte und Freiwillige aus aller Welt arbeiten hier am Aufbau einer Tierklinik, die sich um verletzte und misshandelte Tiere kümmert. Die Tochter meiner norwegischen Sitznachbarn vom Flug nach Kuching arbeitet auch hier, leider verpassen wir uns. Meine Hose hat einige Moosflecken abbekommen - keine Ahnung, wie das passieren konnte. Direkt hinter dem Hotel ist ein Waschsalon mit gratis Internet. Wenn das nicht genug Gründe sind, Wäsche zu waschen. Mein Hotelzimmer wird zur Trockenkammer und ich dekoriere alles Haken- oder Stangenähnliche mit Wäsche.
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