Kuching - Wetlands National Park, Borneo (Malaysia) Bevor ich heute in den Wetlands Nationalpark aufbreche, organisiere ich noch schnell die nächsten Tage. Irgendwie muss ich ja später in den Nordosten Borneos kommen. Es läuft auf einen Flug nach Kota Kinabalu hinaus, den ich für Dienstag mit Air Asia buche. Die Fluggesellschaft wurde zur besten Billig Airline der Welt gewählt. Der Preis von 35.- € für mich und mein Gepäck, ist jedenfalls schon mal prima und die Buchung ging zack-zack. Bleibt noch Zeit für eine Bummel durch Kuching. Ich finde lauter gut versteckte Dinge: Die kleine Moschee im Hinterhinterhof hinter den Kopftuchboutiquen, den chinesischen Tempel im dritten Stock über dem Friseur und den Bubbletea Shop im Keller des Einkaufszentrums. Zusammen mit den Italienern Marina und Fabio aus meinem Hotel, geht es mit dem Boot in die Mangroven- und Sumpfgebiete der Umgebung. Die Ebbe hat viel Grund freigegeben. Zwischen den Mangrovenwurzeln und der Wasserkante liegt ein Krokodil im Schlamm auf der Lauer. Als wir ihm zu nahe kommen, nimmt das Tier hektisch Reißaus. Auf der Fahrt durch die endlosen Kanäle sehen wir Bäume, die mit ihren Wurzeln, wie auf Stelzen im Schlick stehen. Als es richtig dunkel ist, tuckern wir weiter, bis wir unter einem Baum halten, in dessen Krone es gewaltig funkelt. Look, fireflies! Ein anderer Bootsgast versucht die unzähligen Glühwürmchen mit Blitzlicht zu fotografieren, was logischerweise nicht geht, aber mächtig stört. Nach vielen Fehlversuchen lässt er sich überzeugen, dass sein Vorhaben sinnlos ist. Ohne das Blitzlichtgewitter, ist das grüngelbliche Geblinke auch noch viel magischer, "You would not belive your eyes, if ten million fireflies, lit up the world, as I fell asleep." (Owl City) fällt mir da ein. Neben einem Fischerdorf, das auf einer Insel steht, stoppt unser Boot und wir machen ein Picknick auf dem Wasser. In den Bäumen lungern kleine Äffchen herum, die sich wie Scherenschnitte gegen das schwindende Licht des Himmels abzeichnen und die Sonne geht leise unter. Das Dorf am Ufer hat 500 Einwohner aber keinen Zugang zu Trinkwasser. Stattdessen wird der Regen in großen Tonnen aufgefangen. Der Muezzin ruft zum Gebet. Danach ist es wieder ganz still auf dem Wasser. Aus dem Ort dringt kein Geräusch zu uns herüber. Auf dem Rückweg flitzt das Boot ganz ohne Licht über das dunkle, spiegelglatte Südchinesische Meer. Ein paar einzelne Sterne sind zu sehen und die warme Tropenluft macht den Fahrtwind sehr angenehm. In der Ferne zucken lila Blitze aus den Wolken. Was für ein schöner Abend. Ich beschließe, zum Sonnenuntergang ab jetzt öfter unter freiem Himmel zu sein. Mit Marina und Fabio esse ich noch gediegen zu Abend. Verschiedene Fleischspieße werden am laufenden Band an den Tisch gebracht und auf den Teller gesäbelt, bis man sein grünes Signalplättchen am Tisch auf Rot und "thank you" umdreht, weil nix mehr reingeht. Walking Kebap statt Running Sushi, sozusagen.
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