Green School Bali - Kuta, Bali (Indonesien) Klimawandel, Fremdenhass und die Bildungsmisere - es gibt viel zu tun und die Green School Bali gibt sich selbst als Ort der Erlösung von alle dem. Öko, Menschlichkeit und Bildungskritik sind hip und so kann sich die Schule vor Medien- und Pädagogeninteresse kaum retten. Als ich vor sechs Jahren das erste Mal hier war, war die Schule erst ein Jahr alt und damals schon schwer angesagt. Heute bucht und zahlt man eine Tour durch die Schule online (10,- $) und bekommt am Check In ein Headset in die Hand gedrückt. Führungen durch die Schule gibt es sieben Tage die Woche und heute sind es zwei Gruppen, mit jeweils mehr als 50 Teilnehmern aus aller Welt. Auf dem Weg durch den Campus aus Bambusgebäuden, werden Unterrichtsaktivitäten durch Aufpasser von fotowütigen Touristen abgeschirmt, damit sich die Kinder nicht ganz so sehr wie im Zoo vorkommen. Alles in der Schule soll nachhaltig sein. Nicht nur die Bauweise, die Energienutzung, der Umgang mit natürlichen Recourcen, sondern auch die Bildung und Entwicklung der jungen Menschen. "Out of the box thinking" erfordert einen Unterricht, der sich nicht an gut messbarem Faktenwissen orientiert, sondern an bedeutsamen Inhalten, die ganzheitlich in Projekten erlebt statt beigebracht werden. Lizzy (eine Schülerin der Oberstufe) erzählt vom Projekt "Schweine töten". Die Klasse hat dabei in der nahegelegenen Schlachterei den Weg der Tiere von der Aufzucht bis zur Zerlegung miterlebt und je nach Befinden an verschiedenen Bereichen mitgearbeitet. Da Lizzy Bacon sehr mag, hat sie auch bei der Schlachtung mitgeholfen. Natürlich bietet das herrlichen Anlass für Diskussionen über unseren Umgang mit der Welt und die anwesenden Besuchspädagogen schauen erst verstört, nicken dann aber eifrig. Am Ende der Führung gibt es noch ein Pannacotta Eis aus der Cafeteria (natürlich öko und fair) und die Besucher dürfen ihre Fragen loswerden. Viele kritisieren, dass es kaum indonesische Schüler gibt, sondern hauptsächlich Kinder wohlhabender Ausländer. Die Weltrettung ist eben eine schwer kapitalistische Angelegenheit. Ich setze mich noch etwas an den Rand des Fußballfeldes und schaue den Heileweltkindern beim Kicken zu. In meinem Kopf singt Michael Jackson: Heal the world, make it a better place, for you and for me and the entire human race. Am Abend mache ich am Strand mit Anderson aus Südkorea lustige Fotos für seine Instagram Seite und erzähle ihm von der Green School. So ganz kann er das nicht verstehen. Die Schule in Südkorea ist hart und soll einem das höchstmöglichste Leistungslevel abverlangen, damit man später auf die bestmöglichste Universität kommt um Chancen auf einen angesehenen Arbeitgeber zu haben. Das passende Lied dazu gibts von Daft Punk: Harder, Better, Faster, Stronger
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