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Indien

Not a Slumdog

25/12/2015

2 Kommentare

 
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Dharavi, Mumbai
Einer meiner Lieblingsfilme, Slumdog Millionaire, wurde zum großen Teil in Dharavi gedreht. Dharavi ist mit einer Million Einwohnern, der größte Slum Mumbais. Der Film von Danny Boyle räumte 2008 gleich acht Oskars ab und spaltete die Einwohner Dharavis. Einerseits brachte der Film den Slum mit eindrucksvollen Bildern auf die große Leinwand, andererseits fühlten sich einige durch die Darstellung im Film auf Armut und Elend reduziert. Auch der Filmtitel stieß einigen übel auf. "Wir sind doch keine Hunde, keine Slumdogs!" 
Dharavi ist eine funktionierende Stadt in der Stadt. Es gibt Geschäftsviertel, Wohnviertel und einen Industriebereich. In Lezterem werden bespielsweise Kunststoffe recycelt. Kleinbetriebe kaufen Kunststoffschrott für ca. 30 Rupien pro Kilo ein, trennen und zerlegen diesen, behandeln die Teile chemisch, schmelzen alles farblich sortiert und schreddern die entstandenen, ausgekühlten Kunststränge in kleine Pellets, die sie für 70-80 Rupien online handeln. Auf den Dächern der Häuser werden die Kunststoffteile gelagert und getrocknet. Andere Betriebe recyceln Farbdosen und -eimer. Die Metallkübel werden über dem Feuer erhitzt, dann können die heißen Farbreste leichter abgeschabt werden und auch die Außenbeschichtung kann abgetragen werden. Übrig bleiben silberne Kübel, die wieder an die Farbchemiewerke zurückverkauft werden können. Im Lederviertel werden die Tierhäute chemisch behandelt und verarbeitet. Am Ende stehen die fertigen Handtaschen von Michael Kors und Prada in den Regalen. Keine Fälschungen. 
Irgendwie hat jede Tätigkeit hier mit giftigen Chemikalien oder giftigen Abgasen zu tun. Die Lebenserwartung beträgt hier 55 - 60 Jahre. 
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Auch Töpferbetriebe produzieren eine Menge Abgase, die durch alle Gassen ziehen. Meine Lunge schmerzt. Auf der Suche nach einer Schule verlaufe ich mich hoffnungslos und das ausgerechnet zur Zeit des Mittagsgebetes. Egal durch welchen schmalen Gang ich auch komme, immer stoße ich auf eine Gruppe Männer die betend auf den breiteren Gassen sitzt oder kniet. Da kann ich natürlich nicht durchlaufen. Als eine verschleierte Frau an mir vorbeihuscht, beschließe ich ihr so unauffällig wie möglich zu folgen. Sie kennt bestimmt den Weg aus diesem Labyrinth heraus. Leider tut sie das nicht. Immer wieder dreht sie abrupt um, wenn sie wie ich auf die Männergruppen trift.  Irgendwann verschwindet sie in einem Hauseingang und ich bin wieder auf mich allein gestellt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als eine dunkle Gasse zu nehmen, die so schmal ist, dass ich die Schultern längs drehen muss, und die gleichzeitig als Abfluss dient. Der nasse Weg endet am Fluss. Ich balanciere über dem Fluss an einem Absatz entlang, der um eine Hauswand führt. Das Wasser des Flusses ist kaum zu sehen, die Oberfläche ist von einer dicken, stinkenden Schicht aus Müll, Plastiktüten, Schaum und undefinierbaren Brocken bedeckt. Ich mache kein Foto. 
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Einen Hare Krishna Tempel zu besuchen, ist ein buntes Erlebnis. Es gibt überall grelle Bilder, farbenprächtige Dioramen und immer ist der Sing-Sang der Gläubigen zu hören. Vor dem eigentlichen Tempel gibt es kostenlose Bücher und kostenloses Essen. Ich wähle das Essen und das ist schon mal nicht schlecht. Und bunt. 
Das Internet verändert alles, habe ich im Slum jemand sagen hören. Das gilt auch für Reisende. Sich nur auf kostlose Wi-Fi Hotspots zu verlassen, kann einiges an Zeit kosten, wenn man seine Reise flexibel und eher spontan angeht. Deshalb habe ich einen kleinen SIM Karten WLAN Router dabei. So kann ich meine deutsche Karte im Handy lassen und trotzdem unterwegs günstig ins Internet. Dazu brauche ich eine indische Daten-SIM-Karte. Die ist nicht ganz einfach zu bekommen. Man braucht mehrere Formulare, Reisepasskopien, Visakopien, zwei Passbilder, einen Bürgen in Indien, eine Adresse in Indien und eine indische Handynummer eines Bürgen. Dann muss man die Karte mit einem Anruf aktivieren, was mit dem Minirouter nätürlich nicht geht und in mein Handy passt die große Karte nicht rein. Ohne die Hilfe von Jamal, der einen Handyshop betreibt, der so groß ist, wie mein Kleiderschrank aber zwei Angestellte hat, hätte ich das nie geschafft. Jamal hat sich gestern um meine  Papiere gekümmert und ist heute für die Aktivierung der Karte extra nochmal kurz zu seinem Shop gekommen, obwohl er heute eigentlich als Feuerwehrmann arbeitet. Ich teile meine vorletzten Weihnachtsplätzchen mit ihm und bin danach online. 
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2 Kommentare
Helge
25/12/2015 19:48:26

Mit welchem tollen Programm erstellst du die Seite eigentlich? Und was nimmst du zur Bildbearbeitung?

Schönen 2. Feiertag!

Antwort
Johannes Claassen
26/12/2015 00:17:47

Moin Helge,
den Blog erstelle ich mit der iPad App von weebly.com und die Bilder bearbeite ich mit Snapseed (von Google).
Schöne Grüße :-)

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