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Iran

Fliegende Scheibenwischer

26/5/2015

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Teheran - Kashan - Isfahan
Beim Frühstück lerne ich die beiden anderen Gäste des Hotels kennen. Ein Lehrerpärchen aus Baden Württemberg. Sarah und Gerold. Die beiden reisen heute mit dem Bus weiter nach Isfahan. Da fahr ich auch hin, aber mit dem Mietwagen. Das ist total unüblich im Iran. Der Lonely Planet rät davon ab, andere Reiseführer behaupten, es geht überhaupt nicht und auch der Hotelmanager will mich einfach nicht verstehen. Taxi? Driver? Nein, ich möchte selber fahren. But the traffic! Ob es nun stimmt oder nicht, dass jeder Taxifahrer in Teheran täglich 1,4 Unfälle hat, mein Entschluss steht fest. Ich miete einen Wagen der einzigen Autovermietung im Iran, die sich im Internet finden lässt. Im Büro von Europcar am Flughafen stehen schicke Bildchen von Oberklassewagen und V.I.P. Vans. An dem kleinen weißen Renault, der für mich reserviert ist, sägt die Motordrehzahl unheimlich und die Beifahrertür geht nicht richtig zu. Das mit dem Motor sei bei allen Renaults so, weiß der Vermieter und die Tür wird schon halten. Mir Wurst, das Auto fährt und bläst sogar kühle Luft - was will man mehr. Autos sind im Iran wahnsinnig teuer und ich behandle das Gefährt entsprechend behutsam. Trotzdem fliegt mir nach den ersten 100 Kilometern der erste Scheibenwischer weg. Gut, dass man hier bedenkenlos auf der Autobahn rückwärts fahren kann. Ich sammle das gute Stück wieder ein und weiter geht's. Es geht erstmal 200 Kilometer durch karge Wüstenlandschaft. 
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Mit Knopf im Ohr hört man nicht mehr so doll, dass die Türe halboffen ist. Musik dazu und schon ist die öde Steinwüste viel besser zu ertragen. Mit der richtigen Musik könnte ich mir den Iran schon wieder als Land zum Leben vorstellen. So geht das die ganze Zeit. Immer wieder überlege ich hin und her, ob das Angebot der Schule aus Teheran meine große Chance ist oder einfach nur ein blöde Idee. Ich vertraue meinem Verstand, dass er sich richtig entscheiden wird - aber das dauert ganz schön. 
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In Kashan setze ich mich im Teehaus zu Sina. Sie reist ganz alleine und ist aus der Schweiz, was man ihr aber nicht ansieht. Wir unterhalten uns ganz hervorragend. Sie erzählt von ihrer Herkunft aus Sri Lanka, ihrer Adoption und dass sie eben auf dem Landweg unterwegs nach China ist. Vielleicht will sie unterwegs ihre Heimat Sri Lanka besuchen. Sie weiß die Adresse ihrer leiblichen Eltern, aber vielleicht macht sich es auch doch lieber nicht. Ich erzähle, wie ich das Elternhaus meines Vaters in Malaysia gesucht habe, wie mich ein wildfremder Mann zwei Stunden auf seinem Moped durch Sungai Petani gefahren hat, auf der Suche nach dem richtigen Haus und wie wir dann herausfanden, dass das Haus nicht mehr existiert und dort jetzt ein Möbelhaus steht. Nur einen ehemaligen Nachbarn der Familie konnten wir auftreiben und der konnte nur ein paar Kleinigkeiten über die große Familie und meine 11 Onkel und Tanten erzählen. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis. Nach dem Essen im Teehaus schauen wir uns noch gemeinsam ein paar historische Häuser und einen Hamam an. Dann muss sie zu ihrem Nachtzug und ich muss noch weitere 200 Kilometer durch die Wüste fahren. 
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Unterwegs sehe ich eine ganze Ansammlung von Lehmhäusern in der Ferne. Das ist er endlich - der Grund für einen zünftigen Umweg über Schotterpisten und Dornengestrüpp. Viele der Lehmhütten sind noch ganz intakt, haben eine Kuppel und oft sogar so etwas wie eine Tür. Es scheint aber nirgendwo jemand da zu sein. In zwei Hütten sehe ich Stroh am Boden. Ob die Hütten als Ställe dienen. Ich weiß es nicht. Es ist jedenfalls schön abenteuerlich so ganz ungestört durch den Lehmort zu laufen und zu mutmaßen was das hier alles sein kann. 
Als ich im Dunkeln in Isfahan mit allen Scheibenwischern und Türen ankomme, finde ich gleich einen schönen Parkplatz und anschließend den Weg ins Hotelbett. 
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