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Philippinen - Korea

Nicht winken!

5/4/2014

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Die USO, die United Service Organisation, ist eigentlich dazu da, die Soldaten der USA zu bespaßen. Auftritte von US Stars und Sternchen bei den Truppen im Ausland oder hin und wieder auch mal ein Ausflug in die Umgebung, solche Sachen macht die USO. In Korea gibt es viele US Soldaten und die schauen sich natürlich gerne mal den Klassenfeind aus der Nähe an. Mindestens genauso interessiert wie die Soldaten und sogar noch zahlreicher sind die Touristen. Wer sich artig vorher anmeldet und alle Formulare unterschreibt, wird mit dem Bus zur Grenze nach Nordkorea gebracht. Auf dem ersten Formular steht, dass die Tour mit einer gewissen Lebensgefahr verbunden ist. Das zweite Formular, auf dem steht, dass man auf keinen Fall spaßige Sachen machen darf, niemand von drüben zurückwinken oder gar zwinkern darf, ist gerade aus. Aber Sergeant Scholz passt genau auf, dass wir bloß keine Anbiederung mit dem Norden unternehmen. Die Grenze, die  Nord- und Südkorea spaltet, hat den unpassendsten Namen, den man sich denken kann: Demilitarisierte Zone (DMZ). Es wimmelt nur so vor Militär, Kampfgerät und alleine auf der südkoreanischen Seite liegen mehr als 2 Millionen Minen entlang der 250 Kilometer langen und 4 Kilometer breiten Grenze. Es ist eine Grenze der Ideologien und wir bekommen während der Tour die Südversion der Geschichte erzählt.
Es gibt innerhalb der DMZ zwei Dörfer. Eines auf der Nordseite und eines auf der Südseite. Das Dorf auf der Südseite heißt Friedensdorf. Das Nordäquivalent wird Propagandadorf genannt. Im Propagandadorf stand zuerst ein sehr hoher Fahnenmast, mit der Flagge Nordkoreas. Südkorea ließ daraufhin einen höheren Mast im Friedensdorf bauen, stolze 100 Meter hoch. Es dauerte nicht lange, da wurde der Mast im Norden auf 160 Meter Höhe ausgebaut. Im südlichen Friedensdorf müssen die Einwohnen ab Sonnenuntergang in ihren Häusern sein und Türen und Fenster verschlossen halten. Wenn es dunkel wird, schallen nämlich aus dem Propagandadorf schädliche Parolen und Lobeslieder auf den Obersten Führer herüber. Weil das Licht in den Häusern im Propagandadorf immer zur exakt gleichen Zeit angeht, weiß man im Süden, dass der Ort überhaupt nicht bewohnt ist. Eine Kulisse also. Wir dürfen zum Propagandadorf hinüberfotografieren. In Richtung Friedensdorf sind Fotos tabu. Nordkorea nennt sein Dorf übrigens Friedesdorf und das Dorf im Süden Propagandadorf. 
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Die Taktik lautet: Halbverstecken. (Dann wird man höchstens halbtot geschossen.)
Es ist superstreng verboten irgendwelche Militäranlagen Südkoreas zu fotografieren. Die nordkoreanischen Anlagen dürfen gerne abgelichtet werden. Bei jeden Stopp werden wir erinnert: "Guys remember, all cameras pointing towards North Korea, all the time." In den blauen Hütten verläuft die Grenze genau über den Schreibtisch. Hier wurde der Vertrag zum Waffenstillstand 1953 unterzeichnet. Und sollte man sich mal wieder an einem Tisch treffen, dann hier. Drinnen dürfen Touristen sogar in die nordkoreanische Seite des Raumes wechseln. Die zwei demonstrativen Süd Soldaten, ballen ihre Fäuste und sind dazu da, uns vor Nordkorea zu beschützen. Mit Taekwondo und Pistolen. Sonntag, Montag und Dienstag gibt es keine Zutrittserlaubnis für den Süden, dann kommen die nordkoreanischen Touristen durch die andere Tür und machen Fotos. Zumindest theoretisch. 
In Südkorea gibt es ein Ministerium der Wiedervereinigung. Es wurde auch schon ein brandneuer Bahnhof an der Grenze eingeweiht, um die Zugstrecke, gleich nach der Wiedervereinigung mit dem Norden des Landes zu verbinden. Streckenkarten zeigen, wie man bald mit dem Zug von Seoul nach Berlin und Paris reisen kann. Hyundai hat die Wiedervereinigungsbrücke spendiert und überall kann man die frohe Kunde der Wiedervereinigung lesen. Im Besucherzentrum wird ein toller Film gezeigt: "End of separation, towards unification." Die animierte Grafik zeigt, wie die blaue Hälfte des Landes (Südkorea) von der roten Hälfte (Nordkorea) getrennt ist. Nach emotionalisierenden Bildern von Krieg, Trennung und blühender Wirtschaft, erscheint zu monumentaler Musik der Schriftzug Wiedervereinigung und das ganze Land wird blau...  
Vermutlich stellt sich Kim Jong Un die Wiedervereinigung auch genauso vor, nur eben in rot. Was der gemeinsamen Sache erheblich im Weg steht. 
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