Toronto, Ontario Was ist eigentlich das Schwierigste am Reisen? Supermärkte finden! Wirklich. Im Lonely Planet steht präzise, in welchem Lokal die Tischdecken so reizend geblümt sind, in welchem Café man den kreativsten Milchschaumdekor erwarten kann und wo man die besten Flaschenöffner mit Robbenfellimitat kaufen kann. Auch bei Tripadvisor kann man zwar sofort Tickets für das nächste Musical buchen und lesen wie toll Brigitte M. aus B. die Show gefallen hat oder in welchem Museum Martin B. aus L. blöd angequatscht wurde, weil er aus Versehen ein einziges Bild mit Blitzlicht gemacht hat (null Sterne Bewertung deswegen) - aber wo zur Hölle kann man bitte Lebensmittel einkaufen!? Niemand verrät es einem und auch die Google Recherche ist nur bedingt hilfreich. Egal ob man "supermarket", "food mart", "grocery store" oder "I'm so hungry I could eat a horse! Help me!" eingibt, die Ergebnisse sind nur teilweise glaubwürdig. Wenn man den Namen der örtlichen Supermarktketten kennt, ist es einfacher. Leider hat jedes Land und jeder Bundesstaat andere Ketten... Zum Glück gibt es Streetview und wir können die angeblichen Lebensmittelgeschäfte aus den Suchergebnissen zuerst virtuell von der Straße aus begutachten, das hilft schon viel. Einmal außen rum gezoomt und schon haben wir eine ungefähre Vorstellung ob sich das Hinfahren lohnt. Noch besser ist allerdings, wenn man auch in den Laden reinzoomen kann und sich durch die Regale klicken kann. Da kann man genau schauen, ob es hier den Lieblingsschokodrink gibt und was er kostet. Danke Google. Es war einmal, vor langer langer Zeit, da entwarf E. J. Lennox das alte Rathaus zu Toronto. Weil er sehr zufrieden mit sich und seinem Bauwerk war, wollte er seine Person auf dem Gebäude schön groß verewigen. Die Stadtväter fanden das aber nicht so galant und verweigertem ihm seinen Wunsch. Der Architekt nahm das zur Kenntnis und verwirklichte seinen Plan B. Unter dem Dach brachte er rund um das Gebäude Ziersteine an, auf einigen von ihnen kann man bei genauer Betrachtung Buchstaben erkennen. Läuft man einmal um das Haus herum und fügt alle Buchstaben zusammen, kommt heraus: E. J. Lennox architect A.D. 1889 Im Destillerie Distrikt kann man gemütlich bummeln und heute sogar ein paar Chorgruppen lauschen. Ein Altherrensingverein spricht uns an und findet, wir seien total die passenden neuen Mitglieder. Also bitte! Ganz ohne Google findet man in jeder Chinatown immer vernünftige Lebensmittel. Endlich auch wieder den süchtig machenden Milchtee. Ich kaufe eine Wochenration. Getrocknete Seegurken brauchen wir heute mal nicht, auch wenn sie sehr verlockend aussehen.
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