Einschulung ohne Schultüte geht gar nicht. Weil am Donnerstag fünf der neuen Erstklässler keine Schultüte zum Schulbeginn haben werden und man sowas im Iran nicht kaufen kann, bastel ich eben selber was. Ich bin ja nicht so der Bastelmensch, aber so schlecht sind die Dinger gar nicht geworden. 💪😃
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Erster Schultag! Kurz bevor die ersten Kinder kommen, werden die letzten Bauarbeiter vom Campus gescheucht. Auf die letzte Sekunde sind alle Bauarbeiten beendet worden und es geht los.
Die Kinder erzählen von Ferien im Legoland, in Disneyland, auf dem Bauernhof, in Florida, Seattle, Dubai, Erding, Hamburg oder sonst wo auf der Welt. Auf jeden Fall kommen enorm viele Wasserrutschen vor. In meinem Haus wohnen noch 7 weitere Familien. In einer Familie ist nun der Vater - ein Doktor - verstorben und überall am und im Haus hängen große Transparente mit Kerzen oder Bildern des Verstorbenen drauf. Ich habe mich heute schlau gemacht, wie ich mich denn am angemessensten verhalte. In den nächsten Tagen, wenn die großen Blumengestecke im Haus ankommen, werde ich auch weiße Blumen vorbeibringen. Wochenendausfahrt mit der deutschen Gemeinde - da bin ich dabei. Südlich von Teheran steht ein "Turm der Stille". Die Zoroastrier haben sie für Himmelsbestattungen genutzt. In den runden Mauern ohne Dach wurden die Verstorbenen in drei Ringen um ein zentrales Loch herum ausgelegt. Männer außen, Frauen mittlerer Ring, Kinder innen. Geier übernahmen dann die Verwertung der verdaulichen Überreste. Wenn die Knochen sauber abgeknabbert waren, verschwanden sie im Loch in der Mitte.
Das letzte Wochenende, bevor die Schule hier am Sonntag beginnt. Die Bauarbeiten in der Schule sind so gut wie abgeschlossen, die Klassenzimmer eingerichtet und es kann losgehen.
Seit drei Wochen bin ich jetzt in Teheran. Mein Farsi macht ungefähr die gleichen Fortschritte wie mein Polnisch 😁. Mein MTV ist aus Polen und so weiß ich inzwischen was "verbesserter Geschmack", "extra Fettlösekraft", "Blasenschwäche" und so weiter heißt. Und überhaupt bin ich up-to-date was die polnischen Charts angeht. Auf Farsi weiß ich immerhin ganz sicher was "nächster Halt" heißt - hat mir die Metro beigebracht. Ich schaffe inzwischen Taxifahrten durch die ganze Stadt, ohne dass die Fahrer merken, dass ich kein Perser bin. Und das obwohl man als Fahrgast der Navigator ist und den Weg beschreiben muss. Mein Vokabular besteht, abgesehen von ein paar Höflichkeitsfloskeln, zu einem großen Teil aus Stadtteilnamen, Straßennamen und Zahlen. Bei Rückfragen die ich nicht verstehe, sage ich manchmal einfach "bale" (ja) um meine Deckung nicht auffliegen zu lassen 😂. "Eine ganz andere Welt, in der du da lebst," höre ich immer wieder. Stimmt. Manche Sachen sind aber hier auch nicht anders als im Rest der Welt. Junge Leute laufen mit Selfiesticks durch Parks und in der Metro sehe ich sie ihre Bilder bei Instagram hochladen. Vor ein paar Tagen stand ich im Bus neben jemand, der mit seinem Handy jagt auf Pokémons gemacht hat. Manche Dienste weigern sich aber - warum auch immer - mit Menschen im Iran Geschäfte zu machen. EBay zum Beispiel. Nachdem ich einmal versucht habe mich hier bei EBay einzuloggen, ohne meinen Standort virtuell ins Ausland zu verlegen, hat die Auktionsplattform meinen Account dauerhaft gesperrt und mich auch gleich von zukünftiger Nutzung mit einem neuen Account ausgeschlossen 🙄. Manche Dienste gibt es hier auch nur in einer lokalen Variante. Uber zum Beispiel. Das iranische Äquivalent heißt "Snapp".
Mit Snapp fahre ich heute vom Palladium Center nach Hause. Oft rufen die Fahrer gleich nach der Buchung an, um den genauen Standort zu verhandeln. Das Telefonat läuft bei mir dann so, dass ich zunächst sage, dass ich kein Farsi spreche, dann wiederhole ich meinen Standort mehrmals, sage ein par mal "bale" (ja) und "ok", dann lege ich auf. Hat bis jetzt immer geklappt. Heute habe ich einen jungen Fahrer mit getuntem Peugeot 206 - winziges Sportlenkrad und super Musikanlage. Beim Einsteigen bekomme ich Wasser, eine Zigarette und den Audiostecker seiner Anlage angeboten. Wasser und Stecker nehme ich an. Ich mache mit meinem Handy den DJ, er dreht den Sound auf und wir haben Spaß. Als wir an der Polizei vorbeifahren ist die Musik kurz aus. Zuhause angekommen trägt mir der Fahrer noch die Tüten ans Haus und weigert sich wie üblich die Fahrtkosten anzunehmen. "Taroof" wird diese Form der Höflichkeit genannt. Und natürlich darf man das so nicht annehmen. Ich dränge dem Fahrer das Geld auf. Noch schnell eine fünf Sterne Bewertung in der App und unser Geschäft ist abgeschlossen. Neue Leute treffen, die deutsch sprechen. Das ist das Ziel der Kennenlern-Tour durch Teheran. Die evangelische Gemeinde hat's organisiert und mit dabei sind Mitarbeiter der Botschaften von Österreich, der Schweiz, Deutschland, die neue Pfarrerin, zwei weitere neue Kollegen aus der Schule und ich.
Neben neuen Kontakten komme ich auch an wichtige Informationen über den Import bzw. den Neukauf von Autos im Iran. Solche Informationen lassen sich nicht zuverlässig googeln, da es betreffende Seiten nur auf Farsi (Persich) gibt. Mit einem unserer Schulbusse und ein paar Taxis fahren wir durch die Stadt. Eine Gruppenreise habe ich noch nie gemacht, so ungefähr muss das sein. So richtig viel von der Umgebung bekomme ich nicht mit, aber die Gespräche sind prima. Jurassic Park in Teheran? Den gibt's wirklich und das ist schon eine Attraktion, die Dinosaurier in Lebensgröße zwischen den Wohnblocks der Stadt zu sehen. Dass sie sich alle bewegen und dazu Geräusche machen, macht die Sache noch besser.
Heute Morgen bin ich mit Sarvenaz zuerst beim Freitagsmarkt und danach im Golestan Palast. Beim Freitagsmarkt kann man so ziemlich alles kaufen. Der alte Grundig Plattenspieler gefällt mir am besten. Vielleicht liegt das auch an der Schallplatte, die gerade lief. Zum Mittagessen sind wir in einem Bazarrestaurant das so beliebt ist, dass die Warteschlange durch's ganze Treppenhaus bis auf die Straße und von dort weiter um die Ecke bis in die Fußgängerzone reicht. Am Ende der Schlange steht jemand mit einem Schild: "Ende der Schlange." Das Essen ist supergut, sehr günstig und kommt in Lichtgeschwindigkeit an den Tisch, weshalb sich die Schlange erfreulich schnell bewegt. Im Espinas Palace Hotel nehmen wir den 5 Uhr Tee ein und beobachten die gestellten Filmaufnahmen für eine Hochzeit besonders wichtiger Leute. Das Brautpaar muss endlose Male aus dem Auto aussteigen und den roten Teppich entlangschreiten, bis die Drohne die Szene aus allen Perspektiven aufgenommen hat... 🙄. Heute gehe ich nicht zur Schule, sondern arbeite von Zuhause aus. Ein Arbeitszimmer gibt es nicht, aber ich gewöhne mich so langsam an den ganzen Pomp in meiner Bude. Arbeite ich eben an der großen Speisetafel mit den Kerzenleuchtern. Ich nenne das Haus in dem ich wohne: "Das Weiße Haus." Ich finde es hat eine gewisse Ähnlichkeit.
In der Mega Mall kann man von der Brüstung in den Innenhof springen. Ein großes Luftkissen am Boden fängt einen auf. Leider habe ich es eilig, weil ich die letze U-Bahn nicht verpassen möchte. Sonst hätte ich's vielleicht probiert. Nach der Arbeit noch schnell auf einen Berg? Geht. Ich laufe von meiner Wohnung aus immer bergauf nach Norden. Der Jamshidieh Park ist erst schön grün und steil, dann irgendwann nur noch schön und steil. Überall sind aus Felsen Tiere und Fantasiewesen erschaffen worden. Außer mir ist niemand auf dem Berg. Die Stadt unter mir ist erstaunlich leise und die Abgase kommen nicht bis hier oben.
Wunderschön. Ich schaue der Sonne beim Untergehen zu. Nebenbei möchte ich noch schnell vom Handy aus ein paar Sachen bestellen, die ich beim nächsten Deutschlandbesuch mitnehmen werde. EBay teilt mir mit, dass mit mir keine Geschäfte gemacht werden, solange ich mich in einem Land befinde für das Sanktionen bestehen 🙄. Ich bleibe viel zu lange auf dem Berg, die Luft ist so wunderbar angenehm. Beim Abstieg beginnen die Lichter der Stadt zu funkeln. Jeder sollte einen Berg hinter dem Haus haben. Qom gilt als die konservativste Stadt des Iran. Hier leben politische und religiöse Hardliner. Ich bin vorbereitet und so konservativ angezogen, wie es mein Kleiderschrank hergibt. Ich bin bereit mich so gut es geht anzupassen, um die Stadt mit dem Heiligen Schrein zu sehen.
Meine Deckung fliegt aber schon am Taxi vorm Busterminal auf. Auf die Frage, was es bis zum Schrein kostet, antwortet der Fahrer: "Haft" (7, gemeint ist 7.000 Toman). Ich überlege eine Sekunde zu lang und schon übersetzt er mir: "Ten." Meinen Einwand, dass "haft" sieben heißt und nicht zehn, lässt er nicht gelten. Stattdessen fragt er: "Arabic?" Ich: "Arabic na, almani." Er: "Germany good! 7 Toman." Und dann sagt er noch etwas über Araber, was ich nicht verstehe, was aber eindeutig abfällig ist. Ich steige wieder aus. So groß ist meine Bereitschaft zur Anpassung dann auch nicht. Ob der Fahrer ahnt, dass es Deutsche gibt, die Iraner für Araber halten? Ich werde in Qom noch mehrmals gefragt ob ich Araber bin. Der nächste Fahrer unterhält sich mit mir über den jetzigen und den vorherigen Präsidenten. Wir sind nicht einer Meinung und ich wechsle schnell das Thema zu Autos. Da sind wir uns einig. Iranische Autos sind fast so gut wie deutsche Autos, aber nur fast. Immerhin ist der Iran der größte Autoproduzent im Nahen Osten, trotz der jahrelangen Sanktionen. Die goldenen Kuppeln des Schreins glänzen in der Mittagssonne. Ich sitze in einem Innenhof und beobachte das friedliche Treiben. Hier ist es schön und niemand fragt mich irgendetwas. Als auf der Busfahrt zurück nach Teheran zuerst die Berge, dann der Milad Tower und dann die Skyline auftauchen, freue ich mich. Das ist meine Stad Die Bauarbeiten in der Schule sind auch am Wochenende gut vorangekommen. Es wird langsam überall grüner. Am Nachmittag laufe ich durch den Sa'dabad Schlosspark. In einem der Gebäude ist eine Ausstellung über die Omidvar Brüder. Die sind 1950 von Teheran aus mit 90,-$ in der Tasche zu einer Weltreise aufgebrochen, die 10 Jahre dauern sollte. Unterwegs haben sie Dokumentarfilme gedreht und spannende Dinge gesammelt, wie zum Beispiel einen Schrumpfkopf, der nur etwas größer als eine Billardkugel ist und mich irgendwie an Jürgen Drews erinnert. Die größte Herausforderung für heute ist es Colorwaschmittel zu kaufen. Ich finde zunächst nur Waschmittel für Weißwäsche und für Schwarzes. Bunte Kleidung ist auch nicht so wahnsinnig verbreitet hier. Weil ich die Beschriftung der Packungen nicht richtig lesen kann und mir Google ausnahmsweise auch nicht hilft, frage ich nach. Das bringt den ganzen Supermarkt im Bewegung. Ein Mitarbeiter nach dem anderen kommt und versichert mir, dass Persil die bessere Wahl für mich wäre. Ich zeige auf die strahlend weißen Hemden auf der Flasche und erkläre, dass man damit in Germany besonders weiße Wäsche wäscht. Ich zeige auf mein buntes Hemd und wedel mit der iranischen Waschmittelflasche. Da sind bunte Sachen drauf. Ich bin mir fast sicher, dass es das ist, was ich suche. Endlich kommt eine Mitarbeiterin und lacht über ihre männlichen Kollegen: Ja, ich hab mir die richtige Flasche ausgesucht 😃.
Shahr-e Rey, ein Vorort von Teheran, hat einen kleinen Schrein, einen kleinen Bazar und sogar eine kleine Fußgängerzone. Der Bazar scheint ein guter Ort zu sein, einen Chador zu kaufen. Das ist ein schwarzes Tuch, dass bei den Frauen Haar und Körper verhüllt. Für mich sehen die angebotenen Tücher ja alle gleich aus. Sie kosten aber unterschiedlich. Der Süden Teherans ist stark konservativ geprägt. Die meisten Frauen tragen hier einen Chador. Im Norden Teherans findet man dagegen sehr modisch gekleidete Frauen, die ihr Kopftuch weit hinten tragen, so dass ein guter Teil der Frisur herausschaut.
Die Metrofahrt ganz in den Süden dauert eine Stunde. Ich sitze mitten in einer Gruppe junger Soldaten. Verkäufer laufen durch die Wagen und preisen ihre Waren an. Man kann alles kaufen. Selfiesticks, Socken, Taschenlampen, Fitnessarmbänder, Süßigkeiten oder Puppen. Ein Junge kommt vorbei, er verkauft Wasserpistolen. Er richtet seine Spielzeugwaffe auf einen Soldaten und drückt ab. Ein paar Tropfen landen auf der Uniform. Einer der Soldaten greift den Jungen am Arm, ein anderer schenkt ihm einen Kaugummi. Der Heilige Schrein des Imam Khomeini ist die letzte Ruhestätte des Gründers der Islamischen Republik Ayatollah Khomeini. Als er 1989 starb kam es bei seiner Bestattung zu Tumulten und Chaos. 10 Millionen Menschen kamen zur Beisetzung nach Teheran (Das sind drei mal so viele Menschen wie in Berlin leben!). Der trauernde Mob schaffte es den Sarg mit Khomeini an sich zu reißen und zu öffnen. Das Militär feuerte Warnschüsse in die Luft, aber es war zu spät. Als die Leiche Khomeini aus dem Sarg fiel, wurden Stücke seines Leichentuches zerrissen und als Reliquien entwendet. Im Gedränge kamen 10 Menschen ums Leben und einige Tausend wurden verletzt. Neben dem Heiligen Schrein ist der größte Friedhof Teherans. Im Märtyrer Bereich stehen Glaskästen mit Bildern von jungen und sehr jungen Männern. Es sind die Soldaten die nicht mehr aus dem ersten Golfkrieg (Iran-Irak Krieg 1980-88) heim kehrten. Es sind über 200.000 Glaskästen. Am Ende des Krieges wurden Kinder und Jugendliche auf die Minenfelder geschickt. Man hängte ihnen einen vergoldeten Plastikschüssel um den Hals und sagte ihnen, dass sie damit ins Paradies kommen würden, sollten sie das Glück haben als Märtyrer zu sterben.
Der Friedhof trägt den Namen "Zahras Paradies". Nutella Bars sind der Renner in Teheran. In den letzten Tagen sieht man immer mehr Schokoläden ohne den Nutella Schriftzug. Die Polizei drängt die Besitzer das unpersische Wort aus dem Namen zu streichen. Vorschlag des Ministeriums ist stattdessen den Namen "Hot Bread, Hot Chocolate" zu verwenden. Na denn...
Den Nachmittag verbringe ich heute im Palladium Shopping Center. Im Superdry Store ist Sale und ich kaufe ein Shirt, schaue bei Nike, Adidas und in einem Apple Shop vorbei. Im Foodcourt esse ich hervorragendes Sushi und um ein Haar vergesse ich, dass ich im Iran bin. Ein Laden hat den Slogan: "Lass dich reproduzieren." Aus einem 3D Scan der Kunden werden 3D Skulpturen ausgedruckt. Ganz ohne Photoshop, ganz ehrlich ggf. mit zu viel Bauch und zu wenig Haar. Ich habe ein Kilo Tiefkühltiramisu in der Tüte und brauche ein schnelles Taxi. Mein Fahrer heißt Reza, spricht ausgezeichnetes Englisch und entpuppt sich als ehemaliger Mitarbeiter der Kanadischen Botschaft in Teheran. Über 20 Jahre hat er dort gearbeitet, bis die Kanadier den Iran 2012 verlassen haben. Ich erzähle ihm von Stephane ebenfalls Mitarbeiter der Kanadischen Botschaft in Teheran, den ich an Ostern in Gonder, Äthiopien kennengelernt habe. Ich habe seinen Kontakt im Handy und Reza weiß noch seinen Nachnamen. Auch wir tauschen Kontaktdaten und ich verspreche den Kontakt zwischen den beiden ehemaligen Kollegen herzustellen. Stephane arbeitet momentan in Kairo im Konsulat, wird aber nach Teheran zurückkehren, sobald die Botschaft hier wieder öffnet. Ich wohne im Botschaftsviertel und Reza gibt mir in seinem Taxi noch eine Tour der Botschaften. Auch die Lieblingspizzeria des italienischen Botschaftspersonals zeigt er mir, die kann unmöglich schlecht sein. Keine Termine in der Schule heute 😃. Ich mache mich früh auf in die Berge. Zuerst ein großes Stück mit der Seilbahn und dann noch ein Stück zu Fuß auf den knapp 4.000 m hohen Tochal. Als ich oben ankomme, sind es + 4°C. Erst bin ich noch der Einzige, von den zwei Hunden mal abgesehen, die hier herumstreunen. In der Ferne sieht man den Damavand, einen Vulkan, der an den Fujiyama erinnert. Mit 5610 Metern ist er der höchstes Berg im Mittleren Osten. Es ist ganz still hier oben. Unter mir liegt Teheran mit seinen 15 Millionen Einwohnern. Es dauert nicht lange, bis zwei Männer den Gipfel erreichen. Sie laden mich auf einen selbstgekochten Nescafé ein. Zwei weitere Herren kommen in den Blechunterschlupf am Gipfel. Sie schnipseln schnell einen Tomaten-Gurkensalat zurecht, der die Runde macht. Ich spendiere Cracker und Schokolade. Alle vier waren schon mal in Deutschland und zeigen mir stolz ihre Fotos aus Germany. Als ich weiterlaufen will, treffe ich Reza. Er ist entzückt, dass er jemand aus Deutschland trifft und zeigt mir sofort Bilder von seinem 3.500,- € teuren Fahrrad Made in Germany. Er ist wirklich ganz verliebt in sein Fahrrad und erzählt, dass er jeden Dienstag auf diesen Gipfel kommt und dann die Nacht auf Mittwoch hier im Schlafsack verbringt. Das macht er den ganzen Sommer so. Ansonsten fährt er ziemlich viel Fahrrad...
Kaum hat sich Reza verabschiedet, grüßt mich Ali. Er versucht mir alle Namen der umliegenden Berge beizubringen - vergeblich. Wir tauschen aber unsere Nummern und verabreden demnächst mal auf diesen einen Berg zu steigen - ich hab den Namen schon wieder vergessen. |